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Umformtechnik

Die Denkinger Firma Kauth erweitert

Denkingen / Lesedauer: 3 min

Unternehmen hofft auf Unterstützung der Verwaltung
Veröffentlicht:23.05.2013, 18:15

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Die Paul Kauth GmbH & Co. KG, ein Unternehmen für Stanz- und Umformtechnik in Denkingen, erweitert. Kürzlich informierte sich der Gemeinderat vor Ort über die Firma. Den Schwerpunkt seiner Ausführungen legte Steffen Mey, Kaufmännischer Leiter, auf die gerade laufenden Bauarbeiten.

Laut Mey entsteht ein Anbau für die Qualitätssicherung mit Sortierplätzen. Die ganze Vorderfront von Werk 2 erhält ein Kundenzentrum mit speziellen Besprechungsräumen. Ein weiterer Bauantrag ist gerade in Bearbeitung für einen zusätzlichen Anbau von Werk 1 an den Werkzeugbau für Probierpressen, so Mey. Derzeit besitzt die Firma Kauth zehn Großpressen von 630 bis 2000 Tonnen. Zwei weitere werden erwartet.

Große Schwierigkeiten habe das Unternehmen mit permanenten Beschwerden über Lärmbelästigungen von einem einzigen Nachbarn, sagte Mey. Da der Familienbetrieb Kauth sehr am Standort Denkingen interessiert sei, hoffe die Firma auf die Mithilfe der Gemeindeverwaltung für eine gemeinsame Lösung. Für eine gütliche Einigung habe Kauth bereits 205 000 Euro für bauliche Lärmschutzmaßnahmen investiert und für 12 000 Euro ein Gutachten erstellen lassen. Auch die Mitarbeiter seien in die Maßnahme integriert und angewiesen, die Vorschriften genau zu beachten.

Laut Mey rechnet das Unternehmen in den kommenden Monaten auf Grund der Auftragslage mit weiterem Wachstum. Nach einem Umsatz in Höhe von 45 Millionen Euro im Jahr 2012 wolle man 2013 die 50-Millionen-Euro-Grenze überschreiten. Um den Facharbeitermangel zu minimieren, werde für die Aus- und Fortbildung einiges getan. Die Zahl der Azubis werde um sechs weitere erhöht.

Die Ursprünge der heutigen Weltfirma findet man 1928 bei Paul Kauths Gründung eines Fuhr- und Taxiunternehmens mit Tankstelle und Reparaturwerkstatt. Heute platzt die Firma aus allen Nähten, sagte Juniorchef Alexander Kauth. Mit dem Slogan „Der Halt kommt von Kauth“ wies er speziell auf das besondere Knowhow der Firma hin, die Umformteile mit Gewindedurchzug, die überall im Auto eingesetzt werden.

Laut Alexander Kauth werde in den eigenen Werkzeugbau einiges investiert. Mit der zweiten Tochterfirma in Frittlingen zur Beschaffung von Werkzeugersatzteilen für den Eigenbedarf wurde der Werkzeugbau jüngst zusätzlich erweitert. Die Übernahme der CNC-Technologie Hagen mit neun Mitarbeitern und 30 Jobbern und Teilzeitkräften werde in der ersten Tochterfirma ein weiteres Standbein zur bisherigen Produktion bilden. Geschäftsführer dieses Zweigs ist Alexander Kauth, informierte der Kaufmännischer Leiter Steffen Mey. Derzeit beschäftigt die Firma Kauth 245 Mitarbeiter im Hauptwerk mit 35 Prozent Frauenanteil.

Auf die Frage, wie Kauth auf die Leicht-Autos mit Elektroantrieb reagieren werde, hieß es von Firmenseite, dass Teile, die Kräfte verbinden, nur aus Stahl hergestellt werden könnten. „Wir sind auf jeden Fall für den Leichtbau gerüstet und haben auch bereits Ideen parat“, so Steffen Mey und Alexander Kauth.

In Bezug auf die laufenden Tarifverhandlungen teilte Mey mit, dass die Firma tarifgebunden sei, bewertet die Forderungen jedoch etwas überzogen. Auch sei der Zeitpunkt denkbar ungünstig. Als Ergebnis könnten weitere Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden. Die Firma Kauth lasse die Mitarbeiter am Erfolg teilnehmen und bezahle entsprechende Prämien.

Die Paul Kauth GmbH & Co. KG ist der größte Gewerbesteuerzahler Denkingens. Die Befestigungsteile von Kauth kommen überwiegend in der Automobilindustrie im In- und Ausland zum Einsatz. Hauptkunde bleibt Daimler.