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Flüchtlingsunterbringung

Im Haus wohnen bereits Familien

Laiz / Lesedauer: 3 min

Laizer Ortschaftsrat fasst keinen neuen Entschluss zum Flüchtlingsheim – Landkreis ist in Not
Veröffentlicht:07.02.2014, 19:05

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Der Laizer Ortschaftsrat hat in seiner Sitzung am Donnerstag hinsichtlich der Flüchtlingsunterbringung in einem Haus in der Römerstraße 7 zwar keinen neuen Entschluss gefasst, aber zu erkennen gegeben, dass man sich einer Nutzungsänderung nicht widersetzen würde. Zur Sitzung kamen Bürgermeister Thomas Schärer, Rolf Vögtle , der erste Landesbeamte und Judith Fischer vom Landratsamt sowie Mechthild Grau, Leiterin der staatlichen Gemeinschaftsunterkunft gelbes Haus für Asylbewerber. Auch viele Laizer verfolgten die Sitzung im Bürgersaal, in der zwei Stunden diskutiert wurde. „Ich habe ja letztes Mal die Fragen gehört und es hat sich gezeigt, dass nicht alle Infos auf dem Tisch waren“, sagte Bürgermeister Schärer.

In der Ortschaftsratssitzung im Januar hatten die Ortschaftsräte empfohlen, die Nutzungsänderung für eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende abzulehnen. Für den Bauausschuss wurde die Entscheidung daraufhin von Bürgermeister Thomas Schärer von der Tagesordnung genommen (die SZ berichtete), damit man nochmal über die Problematik sprechen könne. Mittlerweile sind bereits Familien und ein alleinstehender Vater mit seinen Kindern in die insgesamt fünf Wohnungen eingezogen.

Die Ortschaftsräte machten allesamt deutlich, dass man auf keinen Fall fremdenfeindlich sei, aber die Frage sei zu stellen, warum zum gelben Haus zusätzlich weitere Flüchtlinge untergebracht werden sollen. „Wir sind schon der Flüchtlingsschwerpunkt im Landkreis. Ich verweigere die Zustimmung der Nutzungsänderung“, stellte Ortschaftsrat Heinz Henselmann fest. Ortschaftsrat Michael Maier regte an, ob man in Sachen Brandschutz und Schallschutz ein Mitspracherecht bekommen sollte.

„Wir haben alles mögliche unternommen“, sagt Rolf Vögtle und zeichnete den langen Weg der Suche hinsichtlich geeigneter Gebäude nach. Selbst Kirchengemeinden habe man auf etwa leer stehende Pfarrhäuser angesprochen. Eine Infrastruktur müsse vorhanden und geplante Investitionen zudem überschaubar sein. Das Gelände der Bundeswehr scheide aus, denn bis die Bundeswehr gänzlich abziehe, verginge zu viel Zeit. „Der Druck ist jetzt da“, so Bürgermeister Schärer, der verschiedene Bürgermeister des Landkreises auf geeignete Gebäude angesprochen hat. In Mengen könne man zusätzlich sechs Wohnungen für 50 Personen belegen, doch die Flüchtlinge können dort aufgrund der Renovierungsarbeiten erst im Mai einziehen. Dennoch müsse man noch weitere 150 Personen unterbringen. „Wir brauchen die Unterstützung aller Gemeinden“, sagte Rolf Vögtle.

„Die Menschen sind glücklich und dankbar“

„Die Menschen sind sehr glücklich und dankbar, für sie ist es wirklich ein Gewinn. Für mich ist es Auftrag, für ein gutes Miteinander zu sorgen“, sagte Mechthild Grau, Leiterin der staatlichen Gemeinschaftsunterkunft gelbes Haus für Asylbewerber. „Ich könnte ihnen zusagen, wir wollen nicht mehr als 37 Personen im Haus in der Römerstraße 7 und im gelben Haus nicht mehr als 175 Personen“, kam Rolf Vögtle den Laizern entgegen.

Was er nicht versprechen könne, sei, dass nur Familien in der Römerstraße untergebracht werden, denn wenn es Einzelpersonen seien, dann müssten auch diese untergebracht werden. „Wir sind dafür, dass Familien einziehen, aber es soll halt kein zweites gelbes Haus werden“, betonte Ortschaftsrätin Gertrud Baier. Ortsvorsteher Werner Kirschbaum regte an, ob man nicht im Sommer ein Begegnungsfest veranstalten könne.