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Dozentenkonzert

Tänzer präsentieren westafrikanische Kultur

nzigkofen / Lesedauer: 2 min

Das Konzert im Volkshochschulheim ist ein begeisterndes musikalisches Ereignis
Veröffentlicht:06.01.2014, 17:50

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Inzigkofen- Es begann als brillantes Dozentenkonzert und wurde zur heißen Party: Das Publikum tanzte am Ende des Trommelkonzerts ausgelassen bis weit in die Nacht hinein. Es war ein Feuerwerk der Klänge, der intensiven Rhythmen, der geballten Energie, das sich in sensationellen Tanzeinlagen entlud.

Wie jedes Jahr um diese Zeit finden im Volkshochschulheim Inzigkofen die Workshoptage der Musik und Tänze aus Westafrika statt. Afrikanische und deutsche Dozenten geben Kurse, zu denen in diesem Jahr über 40 Teilnehmer gekommen sind. Zum Konzertabend kamen aus der Region Liebhaber dieser Kultur dazu: Über 100 Zuhörer besetzten alle Plätze im ehemaligen Kapitelsaal des Klosters. Das musikalische Ereignis wurde zu einem Kurzurlaub nach Afrika. Die bunten Gewänder der Musiker und Tänzer trugen zur Illusion bei.

Im gedimmten Licht machten die Musiker und Dozenten Kandara Diebaté aus Senegal und die Tübingerin Ursula Branscheid den Auftakt. Sie spielten das afrikanische Saiteninstrument Kora, man hörte leises rhythmisches Glockenschellen dazu. Sie sangen melancholische Lieder. Es entfaltete sich eine besinnliche Atmosphäre. Das Publikum war fasziniert. Nach und nach traten weitere Musiker ein, sie wurden vom Publikum mit jubelndem Applaus empfangen. Zum zweiten Stück kam Bakary Koné dazu und stellte sich an das Balafon, eine Art afrikanisches Xylophon, das eine große Tradition in Westafrika hat. Virtuos ließ Koné dieses Instrument, das selten in Deutschland gehört wird, erklingen. Der weiche Klang war sehr eindrucksvoll, passte wunderbar zur Kora.

Dann betraten Birgit van Straelen aus Aichelberg und Jürgen Braun aus Stuttgart den Raum, nahmen ihre Djembés zu sich und begannen virtuos zu trommeln. Da steigerte sich die Atmosphäre und explodierte, als sich der Trommelstar Aidara Seck dazu gesellte. Die enorme Klangdichte, die Komplexität der Trommelrhythmen, die Intensität der Musik erfassten die Zuhörer und rissen sie in den Jubel der Percussions. Atemberaubende Steigerungen, gekonnte Decrescendi, die sich wie ein langsames Ersterben des Klanges anfühlten, begeisterten das Publikum. Szenenapplause würdigten geniale Passagen und Soli.

Publikum beginnt zu tanzen

Doch der Abend ging erst seinem Höhenpunkt entgegen: Es traten die afrikanischen Tänzer Bamba Gueye und Paolo Soumah ein. Sie warfen sich mit Leib und Seele in dieses lodernde Trommelfeuer und verblüfften das Publikum mit unglaublichen Tanzeinlagen. Ausdrucksstark und auch humorvoll zeigten sie eine enorme Energie im Tanz. Trommler und Tänzer beflügelten einander, hielten Blickkontakt, lachten einander zu. Die Tempi erreichten ungeahnte Grenzen.

Die Energie war ansteckend, in den hinteren Reihen stand das Publikum einfach auf und begann zu tanzen. Die Tänzer holten die Leute aus dem Publikum auf die Tanzfläche und das furiose Musizieren ging in eine Party über.