StartseiteRegionalRegion SigmaringenPfullendorfWorkshops für Jugendliche beginnen noch vor Ostern

Jugendhearing

Workshops für Jugendliche beginnen noch vor Ostern

Pfullendorf / Lesedauer: 3 min

Kinder- und Jugendbüro rechnet mit bis zu 500 Fragebögen – Landratsamt startet Facebook-Kampagne für Erstwähler
Veröffentlicht:25.03.2014, 15:30

Von:
Artikel teilen:

Fast eine ganze Schulstunde dauert das Ausfüllen des Fragebogens, doch der Aufwand könnte sich für die 400 bis 500 beteiligten Schüler lohnen. „Nach dem letzten Jugendhearing hat die gewünschte Talentshow stattgefunden, inzwischen gibt es Burger King in Pfullendorf und die Stadt hat uns zum Beispiel bei der Umsetzung von Partys geholfen“, sagt Manuela Friedrich vom Kinder- und Jugendbüro. Gemeinsam mit ihrem Chef Andreas Roth und dem Landratsamt Sigmaringen will sie herausfinden, was den Jugendlichen in Pfullendorf wichtig ist – etwa bei der Freizeitgestaltung, für die berufliche Zukunft oder bei der Kommunalpolitik.

Noch bis Freitag sind alle Jugendlichen ab der achten Klasse dazu aufgerufen, den Fragebogen im Internet auszufüllen. Doch damit ist es nicht getan: Im Anschluss an die Auswertung, in der Woche vor Ostern , sollen Workshops zu bestimmten Themen beginnen. „Dabei können die Jugendlichen herausfinden, welche ihrer Wünsche auch wirklich realisierbar sind und was man dafür braucht“, sagt Andreas Roth. „Außerdem bereiten wir sie auf Rückfragen vor, zum Beispiel nach den Kosten.“ Der ein oder andere mag sich etwa die Ansiedlung bestimmter Geschäfte in Pfullendorf wünschen – der Einfluss der Lokalpolitik sei bei solchen Anliegen allerdings begrenzt.

Manuela Friedrich verknüpft mit den Workshops noch eine andere Hoffnung. „Dabei wird sich zeigen, wer sich wirklich engagieren will“, sagt sie. Ihr Ziel: Jugendliche für die Mitarbeit im Verein für Kultur und Jugend zu begeistern, um deren Interessen langfristig Nachdruck zu verleihen. „Wir sehen uns als Unterstützer für die Umsetzung und als Bindeglied zwischen den Jugendlichen auf der einen Seite und der Verwaltung und dem Bürgermeister auf der anderen Seite“, sagt sie.

Generell stoße das Kinder- und Jugendbüro bei der Stadtverwaltung auf offene Ohren. Aus den Gemeinderatsfraktionen klopfe zumindest immer mal wieder ein Vertreter an, um sich nach den aktuellen Projekten des Büros zu erkundigen. Umgekehrt zeigen auch einige junge Leute Interesse an der Kommunalpolitik. „Vereinzelt gibt es Jugendliche, die wirklich politisch engagiert sind. Die können die anderen mitziehen“, sagt Andreas Roth. „Ich glaube, die Jugendlichen interessieren sich eher dafür, was in Pfullendorf passiert, als für die Bundespolitik“, ergänzt Manuela Friedrich.

Die Schulsozialarbeiter des Kinder- und Jugendbüros werben an ihren Wirkungsstätten dafür, die Fragebögen zum Jugendhearing auszufüllen. „Fast alle Schüler machen mit. Manche reagieren eher verhalten, andere sind total begeistert“, sagt Friedrich. Ab nächster Woche werten Landratsamt-Mitarbeiter die Fragebögen aus, anschließend beginnen die Workshops. Die Ergebnisse sollen dann am 14. Mai um 18 Uhr im Rats- und Bürgersaal Bürgermeister Thomas Kugler und Vertretern der Gemeinderatsfraktionen vorgestellt werden.

Vor dem Hintergrund der Kommunalwahl wollen das Landratsamt und das Kinder- und Jugendbüro den Dialog zwischen Jugendlichen und Lokalpolitikern fördern. Schließlich dürfen in Baden-Württemberg am 25. Mai auch erstmals 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. Mit dem Jugendhearing soll die Politik einerseits für die Anliegen der Jugendlichen sensibilisiert werden, andererseits sind diese dazu aufgerufen, sich politisch zu informieren und zu engagieren.

Auf Facebook hat das Landratsamt eine Kampagne für Erstwähler gestartet: Jugendliche sind dazu aufgerufen, mit einem Foto und der Vervollständigung des Satzes „Ich gehe wählen, weil...“ kundzutun, warum sie wählen gehen. Die drei beliebtesten Beiträge sollen auf Plakate gedruckt und ab dem 2. Mai im Kreis Sigmaringen aufgehängt werden. Außerdem bekommen die Verfasser der drei am häufigsten geteilten Beiträge je 50 Euro. Die Einrichtung mit den meisten geteilten Beiträgen bekommt 300 Euro.

Zu finden ist die Erstwähler-Kampagne auf der Seite www.facebook.com/www.waehlenab16imLandkreisSigmaringen