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Golfclubs wollen sich zusammenschließen

Bad Saulgau / Lesedauer: 3 min

Clubs aus Bad Waldsee und Bad Saulgau führen Gespräche über eine Fusion
Veröffentlicht:25.04.2014, 16:50

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Der Golfclub Bad Saulgau und der Golfclub Oberschwaben in Bad Waldsee führen Gespräch über eine Fusion der beiden Vereine. Der Grund: Zum 31. Dezember 2015 läuft der Pachtvertrag des Golfclubs Oberschwaben für die Golfanlage in Bad Waldsee aus. Der Besitzer des Geländes, Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee, verlängert den Pachtvertrag nicht. Durch die Fusion mit dem Club in Bad Saulgau könnten die Mitglieder des ältesten Golfclubs in der Region künftig in Bad Saulgau spielen – und der bisher kleine Golfclub in Bad Saulgau bekäme von einem Tag auf den anderen einen beachtlichen Mitgliederzuwachs.

Der Plan zur Weiterentwicklung der beiden 18-Loch-Plätze und des 9-Loch-Übungsplatzes in Bad Waldsee haben die Verantwortlichen des Golfclubs Oberschwaben dazu bewogen, sich in der Region nach anderen Möglichkeiten für den Golfsport umzuschauen. Der bisher vom Golfclub gepachtete 18-Loch-Platz soll Teil eines großen Ressorts mit 45-Loch-Anlage, Gastronomie und Hotel werden. Betreiberin wäre das Waldsee-Golf Management (WGM). So sehen es die Pläne des Besitzers und WGM-Gesellschafters, Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee, vor. Deshalb möchte der Fürst den Pachtvertrag mit dem Golfclub Oberschwaben nicht mehr verlängern, lädt die Golfer des Clubs aber weiterhin ein, auf der neuen Anlage ihren Sport zu treiben.

Doch das Angebot fand beim Vorstand des Golfclubs keine positive Resonanz. „Ohne eigenen Golfplatz würden wir unseren Vereinszweck verlieren“, sagt Wolfgang Madlener aus Ravensburg, Präsident des Golfclubs Oberschwaben. Für den Club mit seiner langen Tradition bestehe die Qualität des Golfsports auch im gesellschaftlichen Miteinander im Clubhaus. „Uns würde ein Stück Heimat fehlen“, sagt der Präsident des Clubs in Bad Waldsee.

Das könnten die Clubmitglieder in Bad Saulgau finden. Nach Gesprächen mit mehreren Clubs in der Region habe sich Bad Saulgau „als unsere stärkste Option“ herausgeschält, so Madlener. Der Vorstand hat die Golfanlage in Bad Saulgau im vergangenen Jahr besichtigt. Drei Gespräche zwischen den Verantwortlichen der beiden Clubs und dem Betreiber der Golfanlage in Bad Saulgau, der Green-Golf Bad Saulgau GbR (Joachim Schuler, Wolfgang Weiß) wurden inzwischen geführt.

Mitglieder sind willkommen

In Bad Saulgau wären die Mitglieder des Clubs aus Bad Waldsee willkommen, macht der Präsident des Bad Saulgauer Golfclubs, Rolf Ostermeier, deutlich: „Wir haben noch Kapazität. Der Platz verträgt noch einiges an Spielern.“ Mit 370 Mitgliedern, davon 170 Vollmitgliedern, gehört der Golfclub Bad Saulgau zu den kleineren in der Region. 650 Golfspieler, davon 450 als Vollmitglieder, sind dagegen im Golfclub Oberschwaben organisiert. Von der Höhe der Mitgliederzahl hängt auch ab, ob ein Golfplatz wirtschaftlich betrieben werden kann. Eine typische Situation, von der beide profitieren könnten. Ostermeier: „Für beide wäre das eine Problemlösung.“ Sogar an Investitionen ist gedacht, falls die Fusion Wirklichkeit wird. Die Green-Golf Bad Saulgau habe bereits zugesagt, die Gastronomie auszubauen.

Zwar gibt es in Bad Waldsee einen einstimmigen Vorstandsbeschluss, ein Zusammengehen in die Wege zu leiten, entscheiden müssen aber die Mitglieder. Die Fusionsentscheidung müsse laut Wolfgang Madlener auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit einer Drei-Viertel-Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst werden. Jedes Mitglied könne außerdem auch nach dem Votum der Vereinsgremien frei entscheiden, wo es Golf spielt. Deshalb rechnet Wolfgang Madlener, dass im Falle der Fusion nicht alle Mitglieder den Weg nach Bad Saulgau mitgehen.