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Demenzgruppe

Durch Trennung entsteht zweite Demenzgruppe

Bad Saulgau / Lesedauer: 2 min

Nach der Trennung von der Sozialstation geht Vinzenz von Paul mit weiterem Angebot auf den Markt
Veröffentlicht:16.04.2014, 19:25

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Vinzenz von Paul in Bad Saulgau hat ein eigenes Angebot für die Betreuung von Menschen eingerichtet, die an Demenz erkrankt sind. Mit diesem Angebot sollen pflegende Angehörige entlastet werden. Für die Einführung gibt die Stadt einen Zuschuss von 2500 Euro, befristet auf zwei Jahre. Die andere Hälfte gibt das Land. Der Verwaltungsausschuss hat den städtischen Zuschuss gebilligt.

Der Abstimmung über den Zuschuss war eine längere Diskussion vorausgegangen. Der neue Dienst wird von Vinzenz von Paul mobil angeboten, dem neuen ambulanten Dienst von Vinzenz von Paul. Dieser Dienst steht im Wettbewerb zum Angebot der Sozialstation Bad Saulgau-Herbertingen. Diese steht in der Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde Bad Saulgau und kooperiert seit dem vergangenen Jahr eng mit der Sozialstation Riedlingen. Da diese eine ähnliche Betreuungsgruppe anbietet, sorgten sich die Stadträte, dass durch den Zuschuss eine Wettbewerbsverzerrung entstehen könnte. Dem ist nach den Worten von Christian Gnuschke, Geschäftsleiter der Sozialstation Bad Saulgau-Herbertingen aber nicht so. Auch die Sozialstation Bad Saulgau erhalte einen Zuschuss von 5000 Euro, allerdings den ganzen Betrag vom Land. Bis zum Auszug der Sozialstation aus den Räumen von Vinzenz von Paul sei die Arbeitsteilung so gewesen, dass Kunden der Sozialstation, die Betreuungsgruppe in den Räumen von Vinzenz von Paul besucht hätten. Nach der auch räumlichen Trennung der beiden Sozialdienste - die Schwäbische Zeitung berichtete - sei das nicht mehr möglich gewesen. Die Betreuungsgruppe der Sozialstation kommt jetzt jeden Mittwochnachmittag im Kindergarten St. Josef zusammen.

Vinzenz von Paul mobil bietet nun ein eigenes Angebot in den Räumen des Hauses St. Paul an. „Es handelt sich um eine niederschwelliges Angebot“, sagt Martina Meier , die Bereichsleiterin stationäre Pflege. Seit diesen Januar bietet Vinzenz von Paul diese Gruppe jeden Mittwoch von 13.30 bis 16.30 Uhr an. Betreut werde die Gruppe von einer Fachkraft und einer ehrenamtlichen Helferin. Man habe die eigene Gruppe gegenüber der Sozialstation angekündigt. Es habe keine Einwände gegeben, sagt Martina Meier.

Pflegende Angehörige haben damit die Wahl zwischen zwei Gruppen. Der Vorteil dieser Angebote, so Martina Meier, sei, dass der Angehörige die meiste Zeit zu Hause gepflegt werden könne, die Angehörigen am Mittwochnachmittag aber die Möglichkeit zur Entlastung hätten. Auch finanziell ist diese Lösung für die Angehörigen attraktiv. So kostet der Nachmittag Betreuung, je nach Gruppe zwischen 14 und 15 Euro. Bei Einstufung oder bei diagnostizierter Demenzerkrankung kann dieser Betrag über die Pflegeversicherung abgerechnet werden.

Ein Platz in der Tagespflege ist teurer. Er kostet, so Martina Meier, rund 50 Euro.