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Grippeerkrankung

TSV macht dem Trainer ein Geschenk

Regionalsport / Lesedauer: 4 min

In Unterhausen siegt Handball-Württembergligist TSV Bad Saulgau mit 31:26 (16:14).
Veröffentlicht:21.02.2011, 15:25

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UNTERHAUSEN / BAD SAULGAU - Die Vorzeichen standen denkbar schlecht für den Tabellenfünften TSV Bad Saulgau. Mit Kapitän Janos Csele und Frederik Söder waren zwei Spitzenspieler gesperrt. Die Torhüter Bakos, Gebele und auch Oliver Robotka waren wegen Schulterverletzungen angeschlagen, Ballverteiler Patrick Engler feierte sein Comeback nach überstandener Grippeerkrankung, Peter Földi zwickte immer noch die Leiste und Julian Mett fehlte. So musste der 42-jährige Markus Weisser einspringen, spielte 25 Minuten am Stück und machte seine Sache hervorragend. Mit nur zwei Auswechselspielern war im Gegensatz zu den Gastgebern gähnende Leere auf der TSV-Bank. Allen Unkenrufen zum Trotz war die Stimmung im Team schon vor dem Spiel locker, man hatte ja nichts zu verlieren.

Von Beginn an zeigten sich die Bad Saulgauer vor ihren etwa 30 mitgereisten Fans konzentriert. Die Hausherren wirbelten zwar in einem immensen Tempo vor der Bad Saulgauer Abwehr, waren jedoch längst nicht so effektiv wie befürchtet. Nur der groß gewachsene Daniel Schaal bereitete mit seinen Rückraumtreffern der TSV-Abwehr ab und an Sorgen. Bis zur 20. Minute konnten die Hausherren meist ein Tor vorlegen. Doch die Angriffskombinationen des TSV waren durchdacht, der Ball lief in den eigenen Reihen schnell und immer wieder war es Gabriel Stanciu der mit seinen „Gewaltwürfen“ aus dem Rückraum zum Erfolg kam. Auch Christian Zimmerer und Patrick Engler nahmen sich die Worte von Trainer Karl-Heinz Herth zu Herzen und gingen mutig in die Zweikämpfe. Zwei schöne Treffer von Linksaußenspieler Oliver Robotka aus spitzem Winkel und ein Tor von Patrick Engler führten zum 16:14-Halbzeitstand für den TSV.

TSV steht nun sicherer

Im zweiten Abschnitt gingen den Gastgebern immer mehr die Ideen aus. Der TSV stand in der Defensive immer sicherer und Torhüter David Bakos lief trotz seines Verletzungshandicaps zu Hochform auf. Als Markus Weisser in der 35. Minute eingewechselt wurde, gab sich der TSV noch selbstbewusster. Souverän in der Abwehr und clever im Angriff setzte er sich Tor um Tor vom Gegner ab. Die „Stanciu-Festspiele“ gingen weiter. Obwohl Gabriel Stanciu vom Gegner immer enger gedeckt wurde und auch einige „Fahrkarten“ schoss, ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. Insgesamt markierte er 15 Treffer, vier davon resultierten aus Siebenmeterstrafwürfen. Aber auch Christian Zimmerer, Patrick Engler und Daniel Heck trugen sich in die Torschützenliste ein. Ebenso war der aufopferungsvoll kämpfende Sebastian Luib auf der rechten Seite ständig ein Gefahrenherd für den Gegner. Immer mehr konnte sich der TSV vom Gegner absetzen. Schon in der 40. Minute führten die Gäste mit fünf Treffern. Die Herth-Sieben konnte den Vorsprung in der 48. Minute sogar auf sieben Tore ausbauen. Fünf Minuten hielt dieser Vorsprung, bis die Platzherren in der 57. Minute nochmals auf vier Tore herankamen. Doch der TSV ließ keinen Zweifel am Siegeswillen und konterte seinerseits. Er gewann letztendlich mit 31:26 – auch in dieser Höhe verdient.

„Ich bin fix und fertig. Wir haben trotz der Personalmisere ein Superspiel gemacht und viel cleverer als zuletzt agiert“, sagte ein nach seiner Grippeerkrankung noch nicht ganz genesener, doch glücklicher Patrick Engler unmittelbar nach dem Spiel. Er musste, wie die meisten seiner Kollegen, 60 Minuten durchspielen. „Wir haben keinen Druck gespürt, da wir nichts zu verlieren hatten. Da konnten wir völlig befreit aufspielen, wir waren überhaupt nicht nervös“, freute sich Christian Zimmerer, der sich oft mutig in die Zweikämpfe stürzte. Mit diesem Sieg bleibt der TSV Tabellenfünfter mit fünf Punkten Vorsprung auf den Sechsten. Der TSV ist punktgleich mit dem Tabellenvierten Wolfschlugen. „Heute haben wir mit Markus Weisser am Kreis und in der Abwehr gespielt. Nächsten Samstag um 18 Uhr gegen Nürtingen sind Janos Csele und Frederik Söder immer noch gesperrt, da haben wir nochmals eine dicke Spieler-Überraschung parat“, sagte TSV-Coach Karl-Heinz Herth, der am Freitag seinen 64. Geburtstag feierte und sich mit einem breiten Grinsen verabschiedete ...