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Storch

Störche bauen in Ellwangen ein Nest

Ellwangen / Lesedauer: 1 min

Um Junge großzuziehen fehlen aber Feuchtbiotope, fürchtet der Nabu
Veröffentlicht:07.04.2014, 20:05

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Ein junges Storchenpaar versucht gerade eifrig, auf dem Kamin des Gebäudes der ehemaligen Statthalterei in Ellwangen ein Nest zu errichten. Beide Weißstörche tragen teils gemeinsam große Äste auf den Kamin und sind rege am Klappern und beim Liebesspiel.

Seit einigen Jahren schon wird diskutiert, ob man in Ellwangen vielleicht eine Nestplattform auf einem Gebäude errichten könnte, damit die wieder zahlreicher vorkommenden Weißstörche in Ellwangen brüten könnten. Das allein genügt aber nicht, sagt Hariolf Löffelad , Vorsitzender des Nabu in Ellwangen. Denn für eine erfolgreiche Brut braucht es mehr als einen Nistplatz, sagen Fachleute. Wichtig sei ein ausreichendes und stetiges Nahrungsangebot.

Weißstörche sind Wiesenvögel und sie brauchen feuchte Wiesen, Wassergräben in der freien Landschaft, Blumenwiesen mit vielfältigen Tier- und Pflanzengemeinschaften sowie Feuchtgebiete mit vielen Amphibien als Lebens- und Nahrungsgrundlage. In der aktuell intensiven Landwirtschaft sind solche Biotope für die Störche selten geworden. Somit bestehe die Gefahr, dass dann, wenn die Jungenaufzucht ansteht, nicht genügend Nahrung herbeigeschafft werden kann. Auch wenn Störche auch Mäuse erbeuten können – anders als die zahlreichen Grau- und Silberreiher auf den Wiesen des Jagsttals sind sie blitzschnell zustoßende Überraschungsjäger.

„Wenn wir in Ellwangen also wieder Störche haben wollen, kann das nur einher gehen mit der Neuschaffung von stadtnahen Nahrungsbiotopen, also Tümpel und Feuchtwiesen. Nur eine Plattform auf ein Dach zu montieren wäre wohl zu wenig“, ist Löffelad überzeugt.