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Bankgebäude

Private Investoren treiben Aalen an

Aalen / Lesedauer: 2 min

Private Investoren treiben Aalen an
Veröffentlicht:15.01.2012, 14:40

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Draußen versammelten sich die Narren von der Ostalb zum Umzug durch die Stadt, drinnen im Bankgebäude traf sich viel Prominenz aus Wirtschaft, Politik und von den Kirchen zum mittlerweile dritten Neujahrsempfang der VR-Bank Aalen . Die Stimmung war draußen wie drinnen gut. Beide hatten schließlich was zu feiern. Die Genossenschaftsbank jedenfalls blickte auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Der Sprecher des Vorstands, Hans-Peter Weber, erinnerte an die 3,5 Prozent Kreditwachstum und ein Plus von zwei Prozent bei den Kundeneinlagen, und er betonte einmal mehr die starke regionale Verbundenheit seiner Bank. „Wir sind keine Großbank, die anonymen Kapitalgebern verpflichtet ist, sondern eine Genossenschaftsbank, die dieser Region dient.“ Die Genossenschaften beschrieb Weber als Selbsthilfeeinrichtungen von Menschen. Er leitete daraus ab, dass deren Mitglieder auch Verantwortung in einer Gemeinschaft übernehmen. In diesem Zusammenhang plädierte er für die Einführung von Pflegegenossenschaften als einem von Rentnern getragenen Sozialdienst.

In seiner Ansprache ließ der Vorstandssprecher noch einmal die Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren. Er zeigte sich davon überzeugt, dass auch von einer grün-roten Landesregierung für Baden-Württemberg wertvolle Impulse ausgehen können. Angesichts der Plagiatsaffären um Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und die FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin oder angesichts der Vorwürfe, denen sich Bundespräsident Christian Wulff derzeit ausgesetzt sieht, folgerte Weber, dass Politiker hohen moralischen und gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werden müssten. Schwäbisch formuliert müssten Politiker Menschen sein, „vor denen man Respekt hat“.

Die Wirtschaft habe sich 2011 gut entwickelt, fuhr Weber fort. Von einer Eurokrise wollte er nichts wissen. „Wir haben Preisstabilität.“ Das bestätigte der CDU-Landtagsabgeordnete Winfried Mack in seinem Grußwort. Der Euro sei für die Wirtschaft ein Segen. Die Geldnöte Griechenlands, glaubt Mack, könnten auf Dauer nur durch drastische Einschnitte behoben werden. Er schloss eine Insolvenz nicht aus. Dagegen müsse man sich um die Finanzen der Stadt Aalen keine Sorgen machen. Das sagte Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher in Vertretung des erkrankten Stadtoberhaupts. Aalen habe Kraft und Potenzial. Die Stadt schöpfe beides aus ihrer guten gewerblichen Struktur.

„Es tut sich was“, freute sich der Genossenschaftsbanker Weber über die Investitionsbereitschaft von Unternehmen in und um Aalen. Er bedauerte indes, dass die sich daraus ergebenden Chancen zu wenig wahr genommen werden. An dieser Stelle konnte sich Weber einen kleinen Seitenhieb auf die Aalener Kommunalpolitik und die Endlos-Diskussion um einen Durchstich vom Mercatura in die Innenstadt nicht verkneifen. Beim Mercatura handele es sich um einen Erweiterung der Innenstadt, deshalb sei eine Anbindung an diese so wichtig. „Ein Durchstich macht Sinn, aber nur an der richtigen Stelle“, entgegnete Fehrenbacher. Daran werde gearbeitet. Die Kommunalpolitiker forderte Weber überdies auf, sich Gedanken über die Erschließung eines attraktiven Gewerbegebiets am besten bei Ebnat zu machen.