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Heimatabend

Der Heimatabend erlebt Höhenflüge

Weingarten / Lesedauer: 3 min

Ein anspruchsvolles wie ab-wechslungsreiches Programm samt Uraufführung zieht die Zuschauer in Bann
Veröffentlicht:07.07.2013, 20:10

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Um es gleich zu sagen, Thomas Grimm hat seine Sache gut gemacht. Er beerbte Reinhold Scheuerer und gab am Samstag im KuKo seinen Einstand als Moderator an der Seite von Iris Herzogenrath . Die beiden sind ein tolles Team, auch optisch ein schönes Paar. Hatten den Abend, begleitet von den Trachtenkindern, locker aber bestimmt im Griff. Ein feines, ausgewogenes Programm stellten sie auf die Beine. Drei Stunden lang war ein proppenvoller Welfensaal ganz bei der Sache, ließ sich begeistern von Sport, Musik, Tanz und Akrobatik und spendete gern und viel Applaus. Berührend der Einspieler vom zweiten Jahrhunderthochwasser kürzlich in Grimma, mit dem sich die Stadt in Sachsen bei den Weingartnern für ihre Solidarität, die 35 000 Euro auf’s Spendenkonto spülte, bedankte. Doch zurück zum Anfang. Jung startete der Abend mit den Schülertrommlern, Inbegriff des ehemaligen Kinderfestes, das seit drei Jahren nun Welfenfest heißt. Dessen Dynamik und Offenheit für Neues hoben der Vorsitzende der Welfenfestkommission, Rolf Steinhauser, und Oberbürgermeister Markus Ewald hervor. Ob Welfentheater oder neuer Europawagen. „Weingarten mein“ lebt, ist nicht von gestern. Mit Inbrunst intonierte die Festgemeinde daher das Heimatlied. Mit im Chor, die Abordnungen der Partnerstädte aus Bron, Mantua, Grimma, Burgeis und Brest. „Born to be wild“ schmetterte das Jugendblasorchester dann aus allen Rohren und die Viertklässler der Schule am Martinsberg zeigten mit ihrem preisgekrönten Rap, der sie bis nach Berlin brachte, dass die Jungen mit Europa sehr wohl was am Hut haben. Dynamik und Spaß an überbordender Bewegung erlebten die Zuschauer bei den „Flying Flips“ und die rhythmische Talschuljugend „Let’s Groove“ scheuchte das Publikum beherzt von seinen Plätzen. Ja und dann hoben die Chöre der Basilika samt großem Orchester zur Uraufführung einer „Weingartner Hymne“ an, komponiert von Stephan Debeur. Komplex von der Melodik, getragen vom Rhythmus, gewichtig, wie das Hymnen so an sich haben, besingt sie die Weingartner Geschichte, die eng mit Kloster und Heiligblut verbunden ist. Nächster Höhepunkt gleich nach der Pause und dem Troko der Realschule, das die Aufmerksamkeit auf die Bühne zurückholte: die Trampolinturner des TV Weingarten. Jahr für Jahr schwingen sie sich zu noch höheren Titeln auf und wurden nun deutscher Meister. Doch mit zunehmendem Erfolg wachsen auch die Kosten, die die Mannschaft von Tanja Vidakovic nicht mehr stemmen kann. So hat Iris Herzogenrath, bittstellgestählt durch die Chororgel-Renovation, einen Sponsor ausgemacht, der das Aus der Athleten vorerst verhindert. Es ist die Kreissparkasse, die mit Heinz Bareth und 2 500 Euro den Schwungarmen der Sportler unter die Arme greift. Nachahmer sind willkommen. Nach den Saltos und Schrauben wartete das Oberschwäbische Kammerorchester, regelmäßiger Gast beim Heimatabend, unter der Leitung von Alexander Spindler mit einem luftig leichten Mozart-Divertimento auf. Und dann bis zum Ende nochmals große Show ob Plätzler-Tanzgruppe mit ihren kess performten Apres-Ski-Hits, ob Kampfkunst a la „Roninz“ oder die taffen, sexy Frauen, die mit erotischem Pole-Dance mitrissen. Eine letzte Fanfare, ein letztes Trom-melraunen dann vom farbenprächtigen wie weingartentypischen Schlusspunkt: dem Fanfarenzug Welfen.