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Rötenbach

Rötenbacher Rumänienhilfe ändert ihren Kurs

Wolfegg / Lesedauer: 2 min

Die Helfer der Aktion wollen mit ehrenamtlicherArbeit Geld erwirtschaften und dann spenden
Veröffentlicht:18.03.2012, 13:35

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Die Rumänienhilfe Rötenbach ist doch noch nicht am Ende, sondern hat nur ihren Fokus geändert (die SZ berichtete: „Rumänienhilfe stellt Transporte ein“, 10. März). Statt jährlicher Hilfstransporte zu Pater Berno nach Timisoara (Temeschwar) in Rumänien wollen die verbleibenden Helfer der Rötenbacher Rumänienhilfe mit ehrenamtlicher Arbeit Geld erwirtschaften und dieses der im Entstehen begriffenen „Pater Berno Stiftung“ zur Verfügung stellen.

Irritationen und erhebliche Verärgerung hatte die vom langjährigen Organisator Alois Weiler einseitig verkündete Einstellung der 20-jährigen Rumänienhilfe unter den übrigen Beteiligten ausgelöst. „Wir machen weiter“, erklärt Anton Weiler auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung. Nur die Hilfstransporte werden eingestellt, da Aufwand und Kosten in keinem Verhältnis mehr zur Hilfe stehen.

Die bereits angelieferten Kleidungsstücke werden aber auf jeden Fall noch nach Timisoara gebracht. 20 Jahre tatkräftiger Hilfe und jährlicher, oft mühsamer Fahrten nach Rumänien lassen sich die engagierten Helfer nicht so schnell vom Tisch wischen. Zumal allen die Verhältnisse vor Ort gut bekannt sind und Hilfe von außen immer noch notwendig und gut angebracht ist.

Am 1. April wollen sich die Helfer treffen und das neue Konzept festlegen. Dann soll auch entschieden werden, ob und wo das beliebte Gartenfest stattfinden kann, mit dem in der Vergangenheit immer die Fahrtkosten erwirtschaftet wurden. Als nächste Aktion werden die Helfer erst einmal am Ostermontag im Bauernhaus-Museum Wolfegg die Besucher mit Kaffee, Kuchen und Grillwürsten bewirten. Im Museum war die Rumänienhilfe bereits in den vergangenen Jahren schon bei verschiedenen Veranstaltungen aktiv.

Zur Erinnerung: Der Salvatorianerpater Berno Rupp, ein Cousin der Weiler Brüder, ist seit 1991 in Timisoara, der zweitgrößten Stadt Rumäniens, äußerst segensreich tätig. Die offensichtliche Not der Menschen vor seiner Tür ließ ihm keine Ruhe und er hat viele Hilfsprojekte auf den Weg gebracht. Als erstes kam ein Nachtasyl für Obdachlose in der rumänischen Stadt. Dann folgten Frauenhaus, Jugendfarm und Armenspeisung.

Salvatorianer unterstützen

Für seine Verdienste wurde Pater Berno von der Stadt Timisoara 2005 zum Ehrenbürger ernannt. 2011 erhielt er den Grazer Menschenrechtspreis (die SZ berichtete: „In Abwesenheit erhält Pater Berno den Grazer Menschenrechtspreis“, 14. Dezember 2011). Um das Lebenswerk des mittlerweile 75-Jährigen dauerhaft abzusichern und fortzuführen, ist die „Pater Berno Stiftung“ im Entstehen begriffen. Unterstützer sind unter anderem die Salvatorianer Deutschland und Österreich und Familienangehörige des Paters hier aus der Region.