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Reisemobilkonzern

Hymer wehrt sich gegen Berichte aus China

Bad Waldsee / Lesedauer: 2 min

Hymer wehrt sich gegen Berichte aus China
Veröffentlicht:05.07.2013, 23:05

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Der Reisemobilkonzern Hymer widerspricht Berichten, mit einem chinesischen Unternehmen zu kooperieren, das unter anderem auch Spezialfahrzeuge für Exekutionen hergestellt haben soll.

Die Hymer AG mit Sitz in Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) will nach eigenen Aussagen den chinesischen Markt erschließen. Laut Bericht der staatlichen chinesischen Tageszeitung China Daily hat das Unternehmen dafür einen Partner vor Ort gefunden. Die in China am weitesten verbreitete englischsprachige Zeitung meldet im Internet, dass Hymer Mitte Juni einen Joint-Venture-Vertrag mit dem Spezialfahrzeugbauer Jinguan Automobile unterzeichnet habe. Laut China Daily investieren die Vertragspartner gemeinsam rund 81 Millionen Euro in eine Produktionsstätte in der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas. Auf Anfrage unseres Korrespondenten in Peking wollte sich Jinguan nicht äußern.

Jinguan Automobile erlangte 2004 international Bekanntheit, als die Firma ein neues Spezialfahrzeug vorstellte: einen Hinrichtungsbus, der die stationäre Todeskammer ersetzen soll. Laut Medienberichten setzen etliche chinesische Gerichte bei Hinrichtungen auf diese rollende Todeszelle. In dem Bus werden der Darstellung zufolge Verurteilte mit der Giftspritze exekutiert.

Hymer-Sprecher Tobias Welp nennt die Berichte chinesischer Medien zum Joint Venture mit Jinguan Automobile eine „Falschdarstellung“. Mit einer Stellungnahme reagiert der Konzern auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung: „Die Hymer AG stellt klar, dass sie, entgegen anderslautender Pressemeldungen aus China, keinen Joint-Venture-Vertrag mit Jinguan Automobile unterzeichnet hat. Ebenfalls gibt es keine Zusagen für gemeinsame Investitionen.“ Eine mögliche Zusammenarbeit mit dem chinesischen Spezialfahrzeugbauer sei nach weiterer Prüfung zwischenzeitlich beendet worden. Hymer-Sprecher Welp spricht von unüberbrückbaren, grundsätzlichen Differenzen, auf die das Unternehmen, sobald es davon erfahren habe, reagiert habe. Auf die Nachfrage, ob es sich bei diesen Differenzen auch um die Tatsache handelt, dass Jinguan den Hinrichtungsbus baut, sagt Welp: „Unter anderem, klar.“