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Asylbewerber

Landkreis will in Aulendorf Asylbewerber unterbringen

Aulendorf / Lesedauer: 3 min

Landkreis will in Aulendorf Asylbewerber unterbringen
Veröffentlicht:09.10.2013, 07:45

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Der Landkreis Ravensburg braucht dringend Unterkünfte für Asylbewerber. Eva-Maria Meschenmoser, Stellvertreterin des Landrates, hatte sich daher mit einem Apell an die Öffentlichkeit gewandt und Kommunen, private Vermieter und Makler um Hilfe gebeten.

Laut Franz Hirth, Sprecher des Landratsamtes Ravensburg, gab es aus Kommunen wie Wangen, Argenbühl oder Baindt positive Rückmeldungen. Von den Städten Bad Waldsee und Aulendorf habe es keine Reaktionen gegeben. „Wir wurden aber selbst in Aulendorf auf dem privaten Immobilienmarkt fündig. Ein Immobilienbesitzer hat sich auf den Aufruf von Frau Meschenmoser hin gemeldet“, sagt er. Es stehe eine private Immobilie in Aulendorf zum Verkauf. Um welche es sich konkret handelt, möchte Hirth nicht sagen. Nur so viel: „Die Stadt Aulendorf hat uns zugesagt, uns zu unterstützen. Wie viele Leute wir dort unterbringen könnten, wissen wir nicht.“

Bürgermeister Matthias Burth verweist auf die Gespräche mit dem Landratsamt Ravensburg. Weitere Details möchte auch er nicht nennen. „Die Asylbewerber sind da. Die Leute werden von Karlsruhe verteilt. Die Busse kommen und stehen bei uns vor der Türe. Der Landkreis hat klar einen wahnsinnigen Druck“, sagt Burth.

Dies bestätigt Hirth . „Der Druck ist unverändert groß. Im Oktober bekommen wir rund 60 weitere Personen. Das ist keine Geschichte, die gelöst ist, wenn das September-Kontingent untergebracht ist. Das beginnt jeden Monat von Neuem“, betont er.

In Aulendorf leben bislang ausschließlich Asylbewerber in der Anschlussunterbringung. Hier werden Personen untergebracht, deren Asylverfahren abgeschlossen ist, also deren Asylantrag anerkannt oder abgelehnt worden ist. Für ihre Unterbringung sind die Kommunen zuständig. Der Landkreis hingegen ist verantwortlich für Asylbewerber, deren Verfahren noch läuft.

Für diese Menschen wollte der Landkreis Ravensburg im ehemaligen Penny-Markt in Aulendorf eine Wohnmöglichkeit schaffen. Der Gemeinderat hatte jedoch für das Gelände des ehemaligen Penny-Markts und den südlichen Teil des ehemaligen Holz- und Imprägnierwerks die Aufstellung des Bebauungsplan „Waldseer Straße“ beschlossen und eine Veränderungssperre für dieses Gebiet verhängt. „Für den Penny-Markt gibt es einen Beschluss des Gemeinderats. Dort ist eine gewerbliche Entwicklung vorgesehen“, sagt Burth.

Daran hat auch der Aufruf von Eva-Maria Meschenmoser nichts geändert. „Die Stadt hat nicht gesagt, dass sie die Veränderungssperre aufhebt, damit der Penny-Markt für uns Thema werden könnte. Der Penny-Markt ist für uns verschlossen, da die Veränderungssperre besteht“, sagt Hirth.

In den vergangenen Jahren waren die Zahlen der Asylbewerber laut Burth zurück gegangen. Damals seien Einrichtungen geschlossen worden. „Man hat die Kapazität nicht vorgehalten“, sagt er. Doch jetzt stiegen die Zahlen wieder deutlich. Burth verweist in der Diskussion um die Unterbringung von Asylbewerbern auf die Einrichtungen des Bundes. „Die ein oder andere Kaserne steht durch die Bundeswehrreform leer. Da wären auch Sanitär- und Schlafräume vorhanden“, sagt Burth.