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Jugendprogramm

Jugendliche stärken ihre Persönlichkeit

Aulendorf / Lesedauer: 3 min

Schüler der Werkrealschule Aulendorf können am Internationalen Jugendprogramm teilnehmen
Veröffentlicht:24.01.2012, 14:30

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Mit einem älteren Menschen spazieren gehen, eine Wanderung selbst organisieren, Schlagzeug lernen, einen Stuhl bauen oder Judo trainieren. Das Spektrum des Internationalen Jugendprogramms ist groß. Es richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren. Ab dem zweiten Schulhalbjahr können auch Schüler der Werkreal- und Realschule Aulendorf daran teilnehmen. „Das Gymnasium Aulendorf bietet das Internationale Jugendprogramm bereits an. Wir können uns daran anschließen“, sagt Andreas Schirrmeister, Schulsozialarbeiter an der Werkrealschule Aulendorf.

Das Internationale Jugendprogramm des gleichnamigen Vereins gliedert sich in vier Bereiche:

Dienst: Er soll die Hilfsbereitschaft und die menschliche Anteilnahme fördern. „Die Jugendlichen können dabei älteren Menschen, Kranken oder Kindern helfen. Sie können ihren Dienst aber auch im Jugendtreff machen“, sagt Schirrmeister. Es gehe darum, andere Menschen zu unterstützen. Bevor sich die Schüler in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Kindergärten engagieren, erhalten sie einen Einführungskurs. „Die Jugendlichen helfen über einen Zeitraum von drei Monaten einmal die Woche in den Einrichtungen“, erklärt Schirrmeister.

Expedition: Sie soll den Abenteuergeist, Naturerfahrung und die Teamqualifikation fördern. „Die Jugendlichen organisieren selbstständig eine Expedition mit einer Übernachtung. Das kann beispielsweise eine Wanderung sein“, sagt Schirrmeister. Unterstützt werden sie dabei von Schirrmeister und seinem Team. So gebe es mit den Jugendlichen Treffpunkte auf deren Wanderung, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist.

Talente: Dieser Bereich soll die Entwicklung persönlicher Interessen sowie kommunikative und praktische Fähigkeiten fördern. „Die Jugendlichen können sich aussuchen, ob sie singen, tanzen, jonglieren, malen oder musizieren möchten“, sagt Schirrmeister. Im gemeinsamen Gespräch möchte er mit den Schülern überlegen, welche künstlerischen oder handwerklichen Fähigkeiten sie erlernen möchten. Der zeitliche Rahmen sieht hierfür ein halbes Jahr vor.

Fitness: Die Jugendlichen sollen sich dabei körperlich-sportlich betätigen und ihre Fitness verbessern. „Die Jugendlichen sollen sich eine sportliche Herausforderung suchen“, sagt Schirrmeister. Das kann im Bereich Leichtathletik, Wassersport, Selbstverteidigung, Tanz oder Mannschaftssport sein.

Lehrerkollegium stimmt zu

„Bei dem Programm geht es um die Persönlichkeitsentwicklung. Die Jugendlichen sollen sich selbstständig einbringen und werden dabei unterstützt und begleitet“, sagt Schirrmeister. Zudem erhalten die Teilnehmer zum Abschluss des Programms das Jugendabzeichen Baden-Württemberg.

Zustimmung bekam Schirrmeister für das Internationale Jugendprogramm auch aus dem Lehrerkollegium und von der Schulleitung. Die Gesamtlehrerkonferenz der Werkreal- und Realschule Aulendorf habe beschlossen, an dem Programm teilzunehmen.

Damit das Programm auch angeboten werden kann, haben sich vier Lehrer der Werkreal- und der Realschule sowie Mitarbeiter des CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands) als Betreuer bereiterklärt. „Vom 10. bis 12. Februar findet ein Grundlehrgang für das Internationale Jugendprogramm in Aulendorf statt“, sagt Schirrmeister. Anschließend soll das Programm den Schülern vorgestellt werden. „Ich habe bereits Schüler auf das Programm angesprochen und sie haben sehr neugierig darauf reagiert“, erzählt Schirrmeister.

Es würde ihn freuen, wenn sich die Schüler dafür interessieren. „Das Zertifikat, das sie erhalten ist auch gut für ihre Bewerbung“, sagt der Schulsozialarbeiter. Er habe bereits mit verschiedenen Personalchefs gesprochen.

Betriebe sehen Programm positiv

„Sie haben sich stets positiv zu solchen Zusatzqualifikationen geäußert. Die Betriebe legen Wert darauf, dass die Schüler nicht nur die Schule machen, sondern sich auch darüber hinaus engagieren“, sagt Schirrmeister. Die zusätzlichen Zertifikate seien besonders wichtig für Schüler, die nicht so gute Noten haben. „Wir haben Schüler hier, die sich engagieren, Verantwortung übernehmen, aber kein gutes Zeugnis haben. Für sie ist das Internationale Jugendprogramm ideal, da hier ihre Arbeit, die sie ohnehin machen, anerkannt wird“, sagt Schirrmeister.