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Mittagstisch

Der Mittagstisch wird zum Gemeinschaftserlebnis

Aulendorf / Lesedauer: 3 min

Der offene Mittagstisch der katholischen Kirche Aulendorf erfreut die Gäste – Nächter Termin ist am 13. Februar
Veröffentlicht:11.02.2014, 17:30

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Durch das katholische Gemeindehaus in Aulendorf schwirrt ein lebhaftes Stimmengewirr. Rund 40 Menschen sitzen in einem Saal an Tischen; sie essen und reden. Seit November bietet die katholische Kirchengemeinde St. Martin jeden Donnerstag den offenen Mittagstisch an. Unter dem Motto „Etwas Warmes für Leib und Seele“ sind einsame, allein lebende und bedürftige Bürger von Aulendorf zu einem Mittagessen eingeladen.

Diakon Vitus von Waldburg-Zeil und sein Team aus Ehrenamtlichen freuen sich, dass der offene Mittagstisch so gut angenommen wird. Mit 17 Gästen war der Mittagstisch im November gestartet. Inzwischen sind es rund 40 Männer und Frauen. „Es sind immer wieder neue Leute dabei. Hauptsächlich kommen alleinstehende ältere Damen“, berichtet Waltraud Rohmer . Sie ist eine von zwölf Ehrenamtlichen, die das Essen entgegen nehmen, den Tisch decken, das Essen ausgeben und abspülen. „Am Anfang waren die Leute etwas scheu, aber jetzt überhaupt nicht mehr. Es läuft durchweg positiv“, sagt Rohmer. Das erlebt auch Max Stehmer. „Wir bekommen nur beste Rückmeldungen. Es kommt gut an und die Leute sind sehr dankbar“, sagt er.

Maria Moser ist ein Gast der ersten Stunde. „Es ist einfach eine ganz nette Einrichtung. Ich treffe hier viele Leute“, erzählt sie. Gerade für Witwen und Witwer sei es der Mittagstisch schön. „Es ist schade, dass er Ende März vorbei ist. Man könnte es noch länger machen, aber im Sommer isst man ja auch nicht so viel“, sagt Moser mit einem Lächeln.

Auch Maria Kullack ist von dem Angebot begeistert. „Der Mittagstisch ist das Beste was es in Aulendorf gibt“, freut sie sich. Seit zehn Jahren sei sie Witwe. „Man wird hier so hervorragend aufgenommen. Wenn man so was im Alter erlebt, ist das toll und die vier Euro kann man auch aufbringen“, sagt Kullack. Sie freue sich immer auf den Donnerstag. „Wir sind am Tisch immer die gleichen“, erzählt Kullack von ihrem kleinen „Stammtisch“, der sich nach und nach ergeben habe. Auch seien die Ehrenamtlichen super. „Sie sind alle nett und lieb. Das tut einfach gut, wenn man älter ist“, sagt sie.

Erika und Gerhard Walter sind zum ersten Mal zum offenen Mittagstisch gekommen. „Ich finde es toll, dass das Angebot von so vielen Leuten angenommen wird. Nicht nur von denen, die nicht viel Geld haben. Die Menschen kommen, weil sie hier die Gemeinschaft haben und nicht allein essen müssen“, sagt Erika Walter. Ihr Mann ergänzt: „Der Treff ist Seelsorge von vorneherein.“ Zudem sei das Essen prima gewesen. „Wir kommen sicher wieder“, sagt er.

Das Essen liefert das ZFP Bad Schussenried in Warmhalteboxen. Laut Christina Näßler hat es bislang immer für alle gereicht. „Es hat sich gut eingespielt. Wenn etwas übrig blieb, haben wir es den Leuten eingepackt“, sagt sie. Gertrud Sigg steht jeden Donnerstag an der Essensausgabe. „Ich kenne so viele Leute und die freuen sich immer so“, erzählt sie. Laut Waltraud Kloker hat sich der offene Mittagstisch inzwischen rumgesprochen. „Heute war sogar ein Mann aus Wolpertswende da“, berichtet sie.

Diakon von Waldburg-Zeil freut sich über die vielen positiven Rückmeldungen. „Es ist keine Frage, dass wir den offenen Mittagstisch wieder anbieten wollen“, sagt er.

Der Mittagstisch ist noch bis März jeden Donnerstag von 12 bis 13.30 Uhr im katholischen Gemeindehaus Aulendorf geöffnet. Der letzte Termin ist am Donnerstag, 27. März. Das Mittagessen besteht aus drei Gängen: einer Suppe, einem Hauptgericht und einem Dessert. Es kostet vier Euro. Wer es nicht vermag, zahlt weniger oder nichts.