StartseiteRegionalBodenseeTettnang„Sternsinger in Tettnang: Segen bringen – Segen sein“ heißt das Motto

Kolpingfamilie

„Sternsinger in Tettnang: Segen bringen – Segen sein“ heißt das Motto

Tettnang / Lesedauer: 3 min

„Sternsinger in Tettnang: Segen bringen – Segen sein“ heißt das Motto
Veröffentlicht:30.11.2012, 11:25

Artikel teilen:

Wie jedes Jahr bittet die Kolpingfamilie Tettnang Mütter und Väter, die Teilnahme ihrer Kinder bei der Sternsingeraktion wieder zu ermöglichen und dafür zu werben. Der erste Probentermin ist am Samstag, 8. Dezember, die Aussendung am 2. Januar.

Wenn sich Kinder bei uns für hilfebedürftige Kinder in verschiedenen Erdteilen einsetzen und mit ihrem Singen Geld für sie erbetteln, werden sie, ihre Helfer und die Spender zum Segen für Menschen in Not – kindliche Segensbringer durch gelebte Caritas. Dass dies in Tettnang im Zusammenwirken der Kinder der katholischen Kirchengemeinde St. Gallus wie der evangelischen Martin-Luther-Gemeinde geschieht, ist ein weiteres Beispiel für gelingende Ökumene an der Basis, aus der Überzeugung heraus, dass Gott der Vater die Menschen in seiner Familie nur als Geschwister erkennt.

So kann neben Projekten in Indien, im afrikanischen Simbabwe und dem peruanischen Porcon auch das Projekt „Paracatu“ der Institution Luterana der evangelischen Mitchristen in der brasilianischen Stadt Paracatu unterstützt werden. In einem Kinderbildungszentrum in Paracatu erfahren Kinder aus sehr schwierigen Verhältnissen mit Gewalt in den Familien, Alkohol- und Drogenproblemen der Eltern oder Kinder alleinerziehender Mütter einen ihrem Alter angemessenen Unterricht und bekommen ausreichend zu essen. Ebenso ist die gesundheitliche Grundbetreuung und Begleitung der Kinder Aufgabe des Projekts.

Aus dem ostindischen Bundesstaat Orissa schreibt Erzbischof John Barwa, Nachfolger von Erzbischof Raphael Cheenath, des Bistums Cuttack-Bhubaneswar, wo von Weihnachten 2007 bis Herbst 2008 eine verheerende Christenverfolgung durch fundamentalistische Hindus stattgefunden hatte, dass viele der über 50.000 vertriebenen Christen inzwischen wieder in neu gebaute einfache Häuser zurückgekehrt seien. Doch werde noch immense Hilfe benötigt für die Wiederherstellung zerstörter Kirchen, Schulen und Kindergärten. Vor allem für den „Wiederaufbau der Seelen“, d.h. für die Seelsorge an traumatisierten Menschen, orientierungslosen Jugendlichen und verstörten Kindern werden weiterhin Mittel großzügiger Menschen benötigt.

Schwester Philothea Thanner berichtet aus Simbabwe in ihrem Jahresbericht von ihren bedürftigen Schützlingen, die dank Tettnanger Sternsingerspenden in Schulen lernen und Examen ablegen. Es sind zum Teil Vollwaisen, deren Eltern an Aids oder Tb gestorben sind. Sie leben für sich, müssen als Kinder nebenher noch Geschwister versorgen und über Verkaufsstände etwas zum Lebensunterhalt beitragen. Da sie selbst für Unterkunft sorgen müssen, bezahlt ihnen Schwester Philothea die Miete für angemietete Räume, sorgt für Nahrungsmittel und übernimmt das Schulgeld und die Kosten für Medikamente und Krankenhausbehandlungen. Die Not ist groß, da die Schwestern der Missionsdominikanerinnen daneben in Emerald Hill über 100 Kinder im überfüllten Heim unterbringen, versorgen und betreuen müssen.

Und aus Porcon, dem 4. Sternsingerprojekt, meldet sich Padre Alexander Urbina Allaga, der mit seiner Schwester Digna Anfang des Jahres anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft mit St. Gallus Tettnang besuchte. Er bedankt sich im Namen der kleinen Kinder aus den refectorios im Andenhochland, deren Mütter durch die Sternsingerspenden einmal am Tag eine einfache warme Mahlzeit zubereiten können. Padre Alex schreibt: „Mit der verbesserten Ernährung und Gesundheitsversorgung gelingt es uns, die Armut wirksam zu bekämpfen, welche die tägliche Geißel der Schwächsten in unserer Gesellschaft ist.“

Probentermine: Samstag, 8. Dezember, 10.30 bis 12Uhr; Mittwoch, 12. Dezember, 17 bis 18 Uhr; Montag, 17. Dezember, 17 bis 18 Uhr; Donnerstag, 27. Dezember, 17 bis 18 Uhr, im Gemeindezentrum St. Gallus. Die Aussendung ist am 2. Januar, 15 Uhr Einkleiden und anschließend um 16 Uhr Aussendungsfeier in St. Gallus. Hausbesuche sind vom 2. Bis 5. Januar, das Sternsingerfest am Samstag, 12. Januar im Gemeindezentrum St. Gallus.