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„Spargel gibt’s voraussichtlich Mitte, Ende April“

Tettnang / Lesedauer: 2 min

Weil der Boden lange Zeit zu nass war, können Spargelfelder erst jetzt bearbeitet werden – Dagmar Landerer und Thomas Geiger geben Lagebericht
Veröffentlicht:11.03.2014, 11:15

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Die Frage von Radio 7 „Gibt es Mitte April in unserer Region bereits frischen Spargel?“ hat am Montagmorgen Spargelliebhaber aufhorchen lassen. „Tatsächlich haben schon ein paar Leute angerufen und wollten wissen, ob wir aktuell Spargel verkaufen“, gibt Thomas Geiger Auskunft. Der Tettnanger Spargelbauer musste den enttäuschten Anrufern mitteilen, dass es mit der Ernte noch dauert, man erst damit beschäftigt sei, die Felder herzurichten.

„Der Boden war bisher viel zu nass. Deshalb konnten wir nicht auf die Anlagen fahren und die notwendigen Arbeiten erledigen“, sagt Geiger. Fakt sei jedoch, so der Spargelbauer, dass die Ernte, komme nichts dazwischen, früher als im vergangenen, kalten Jahr, beginnen werde.

Derzeit ist der Familienbetrieb damit beschäftigt die Dämme, in denen der Spargel heranwächst, mit Maschinen „hochzufräsen“ und die Felder mit Folien zu überdecken. Die Folien sorgen dafür, dass das Gemüse Wärme abbekommt und besser wächst. 15 Hektar Fläche muss Familie Geiger für die Saison herrichten.

Zehn Hektar mehr Spargelanbaufläche – die zum größten Teil außerhalb Meckenbeurens liegt – beackert Spargelbauer Jörg Landerer aus Meckenbeuren. Auch bei ihm hat der nasse Boden auf den Verlauf der Arbeit Einfluss genommen. „Mitte April, eventuell einen Tick früher, dürfte bei uns der erste Spargel gestochen werden. Jedoch nur, wenn das warme Wetter anhält“, sagt Dagmar Landerer. „Im Moment sieht es jedoch so aus, dass uns im März die Großwetterlage noch ein bis zwei kalte Wochen beschert.“

Kälteschock benötigt

Spargelbauern, die, im Gegensatz zu ihnen, mit Hochtunnels und beheizten Dämmen arbeiten, könnten allerdings bereits jetzt das gesunde Gemüse anbieten, so die Vermutung von Dagmar Landerer. „Das dürfte jedoch eher das Anbaugebiet Pfalz betreffen.“

Ab Mitte/Ende April wird aller Voraussicht nach bei Familie Geiger das leckere Gemüse über die Verkaufstische gereicht werden. „Die Ernte dürfte jedoch eher langsam anlaufen“, sagt Geiger und liefert für den schleppenden Beginn auch gleich den Grund: „Spargel braucht einen Kälteschock, um agil zu wachsen. Da es bei uns im Winter nur wenig Frost gegeben hat, ist das Wachstum der Pflanze im Frühjahr träger.“ Bis zur Ernte gibt es sowohl bei Landerers als auch bei Geigers viel tun. „Hätten wir die nassen Felder bearbeitet“, so Geiger, „wäre das schlecht für die Pflanzen und das Aroma des Bleichgemüses gewesen. Die Gefahr, dass der Spargel dann bitter schmeckt, wäre deutlich höher.“