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Linzgau-Touristiker kürzen Marketing-Budget

Salem / Lesedauer: 3 min

Verein bilanziert im vergangenen Jahr einen Verlust von über 10 000 Euro – Mitgliedsbeitrag wird erhöht
Veröffentlicht:08.04.2014, 17:55

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Der Bodensee Linzgau Tourismus, den die sechs -Gemeinden Salem, Daisendorf, Frickingen, Heiligenberg, Herdwangen-Schönach und Owingen vor acht Jahren als Verein gegründet haben, reduziert seine Werbeausgaben. Der Grund: Im vergangenen Jahr liefen die Kosten davon. Bei der Hauptversammlung am Montag informierte der Vorsitzende Andreas Schiele nicht nur über die geplanten Einsparungen, sondern forderte die Mitglieder auf, einen höheren Beitrag zu leisten.

Die vorgeschlagene „moderate“ Erhöhung, die sich ab dem nächsten Jahr je nach Betriebsgröße auf jährlich fünf bis 20 Euro beläuft, akzeptierten die rund 80 Versammlungsteilnehmer ohne Diskussion. Ein Abstimmungsergebnis, das sicherlich auch dem Bericht von Geschäftsführerin Jutta Halder geschuldet war. Sie und ihre beiden Mitarbeiterinnen Veronika Schiele und Susan Wacker präsentierten eine Vielzahl von Marketingmaßnahmen, die der Verein im Alleingang oder in Kooperation mit anderen Tourismusvermarktern ergriffen hatte.

Mit jeder Menge Broschüren und Flyern wurde auf die Attraktionen in der Region hingewiesen, dazu gab es spezielle Events wie die Charterschifffahrten im Herbst, die „Tag- und Nachtwanderung“ oder die „Linzgau Touren“. Neu im vergangenen Jahr waren 14 Betriebsbesichtigungen, an denen 170 Gäste teilnahmen. Ebenfalls neu: Das Gästemagazin „Der Linzgauer“, das während des Sommers in sechs Ausgaben markante Persönlichkeiten aus dem Linzgau vorstellte.

Weniger Übernachtungen

Veronika Schiele und Susan Wacker berichteten, dass in den sechs Gemeinden, wie im gesamten Bodenseeraum, die Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr durch das schlechte Wetter im Frühjahr und Frühsommer rückläufig waren. Bewährt hätten sich, so Schiele, der Umzug der Geschäftsstelle in den Pavillon beim Schloss Salem , wo auch die Familie Joos mit ihrem Bauernhof-Eis als Untermieter Einzug hielt, und das elektronische Buchungssystem „at-rooms“.

Für die kommende Saison kündigten Schiele und Wacker die Ausweitung des „Erlebnisbusses“ um eine Linie von Meersburg nach Unteruhldingen an, die eine Reihe weiterer Ausflugsziele im Stundentakt anbindet. Außerdem stellten sie die neue „Genusskiste“ mit heimischen Produkten vor. Etliche Events sowie Aktionswochen ergänzen das Ferienprogramm.

Kassenwart Georg Waibel informierte über Einnahmen in Höhe von 182000 Euro, davon 122000 Euro von den Gemeinden, denen Ausgaben in Höhe von etwa 192000 Euro gegenüber standen. Insbesondere die Personalkosten, die Raummiete, der neue große Internetauftritt und die Öffentlichkeitsarbeit sorgten für das Negativergebnis, das sich nicht wiederholen soll. „Die Reserve von 15000 Euro, die wir noch haben, sollte nicht mehr reduziert werden“, sagte Andreas Schiele. Der Haushaltsplan für das Jahr 2014 sieht deshalb lediglich Ausgaben in Höhe von 175000 Euro vor.

Gespart wird bei den Marketingmaßnahmen, für die der Haushaltsplan ein Budget von 26400 Euro ausweist. Marketing-Profi Njoschi Weber aus Überlingen, dessen Agentur für den Bodensee Linzgau Tourismus tätig ist, stellte vor, wo gespart wird und was noch machbar ist. Demnach erscheint in diesem Jahr keine E-Zeitung und die Presseaussendungen werden auf drei wichtige Veranstaltungen reduziert. Stattdessen soll Gewicht auf das Printprodukt „Der Linzgauer“ gelegt werden, das erneut sechs Persönlichkeiten aus allen beteiligten Gemeinden vorstellt.