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Osterausstellung

Die erste Osterausstellung im Meersburger Klosterkeller will den Osterglauben erlebbar machen

Meersburg / Lesedauer: 3 min

Schauen, staunen, miterleben: Großer Andrang bei Eröffnung
Veröffentlicht:14.04.2014, 17:35

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Im Anschluss an den Palmsonntags-Gottesdienst wurde am Sonntag die erste Osterausstellung „Glaube und Brauchtum – Kunst und Kultur“ eröffnet. Pfarrer Matthias Schneider und der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Wilfried Wodsak begrüßten gemeinsam mit Bürgermeister Martin Brütsch die zahlreichen Gäste, darunter der Stettener Bürgermeister Daniel Heß sowie die Leiterin der angrenzenden Bibelgalerie, Thea Groß.

Den „großen Reichtum des Osterglaubens mit allen Sinnen erlebbar machen“, war das erklärte Ziel des Pfarrers, der gleichzeitig als Ideengeber und für einen Großteil des Fundus verantwortlich zeichnet. Sein Dank – und der des Bürgermeisters – galt „den vielen helfenden Händen aus der gesamten Seelsorgeeinheit“, von der Stadt, dem Gewerbeverein „Aktiv für Meersburg “ sowie der örtlichen Kolpingfamilie, die seiner Idee Form verliehen hätten. Gemeinsam hätten die Helfer dafür gesorgt die vielen historischen Glaubenszeugnisse und Zeichen religiösen Brauchtums zusammenzustellen.

Überraschung machte sich bei den Ausstellungsgästen gleich zu Beginn des geführten Rundgangs breit. Sahen sie sich doch, anders als erwartet, dem weiß-roten Wahrzeichen der Meersburger Fasnet, dem Schnabelgiere in Lebensgröße gegenüber. „Ohne die Fasnacht keine Fastenzeit und umgekehrt“, so die klare Ansage Schneiders.

Des Pfarrers Einladung zu „schauen, staunen und mitzuerleben, was wir an Ostern feiern“, nahmen die Gäste gerne in Anspruch. Aufmerksam verfolgten sie den Leidensweg Christi. Genaustens studierten sie die vielen Informationen zu den verschiedenen religiösen Gewohnheiten wie zum Beispiel das seit dem zehnten Jahrhundert übliche heilige Grab mit bunter Beleuchtung oder die unterschiedlichen Kreuzdarstellungen.

Äpfel statt Eier

Zu sehen ist ein „Arma Christi-Kreuz“, bei dem zusätzlich zum Korpus Gegenstände abgebildet sind, die sich auf die Leidensgeschichte Jesu beziehen oder ein Kreuz in einer gläsernen Geduldsflasche, im 18.und 19. Jahrhundert erstellt.

Großen Zuspruch fand auch das in den 20er-Jahren bei einer Meersburger Fronleichnamsprozession entstandene Foto mit den typischen Palmen, die bis heute noch mit Äpfeln und Seidenbändern statt mit Eiern geschmückt werden. Bekannte Schätze wie das geschnitzte Abendmahl vom ehemaligen Unterstadt-Fronleichnamsaltar oder die Krippendarstellung von der Begegnung Magdalenas mit dem Auferstandenen sind ebenfalls integriert.

Der Rundgang endet österlich hoffnungsvoll mit einer Abbildung des auferstandenen Christus aus dem 18. Jahrhundert, umgeben von den Symbolträgern neuen Lebens, den Ostereiern in unterschiedlichsten Materialien. Eine Besonderheit stellt auch die Osterkrippe im Glaskasten mit Halbrelief-Figuren aus Ton dar, die den Betrachter einlädt, ganz genau hinzuschauen.

Die Osterausstellung „Glaube und Brauchtum – Kunst und Kultur“ im Klosterkeller ist noch bis zum 18. Mai geöffnet: an Samstagen, Sonn -und Feiertagen immer von 11.30 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Etwaige Spenden sollen ermöglichen, dass weitere Kirchenschätze restauriert werden können.