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SZ-Fitnesstest: Das Power House muss stabil gebaut sein

Bermatingen / Lesedauer: 3 min

Pilates setzt auf Zentrierung, Atmung und Bewegungsfluss - Unterschiedliche Könner-Kurse
Veröffentlicht:15.04.2014, 10:05

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Beim „SZ-Fitnesstest“ nimmt Redakteurin Ingeborg Wagner die Angebote des Turnvereins Bermatingen unter die Lupe. Heute ist „Pilates“ mit Sabine Homburger an der Reihe.

Um 17.30 Uhr Sport zu machen ist schwierig für eine Redakteurin. Um nicht zu sagen unmöglich, weil der Arbeitsablauf im Büro da so richtig in Schwung kommt. Ich komme also ein bisschen zu spät in die Bermatinger Gymnastikhalle. Zur Strafe wird mir ein Platz direkt vorne am Spiegel zugewiesen.

Ich muss es jetzt mal sagen: Die Spiegelwand ist nicht durchgehend vorteilhaft. Mein liebster Platz ist im linken Bereich der Halle. Da zeigt mir mein Spiegelbild Konfektionsgröße 36. Weiter rechts geht es stramm auf 42 zu. Ein bisschen ist es wie in den alten Spiegelkabinetten auf Kirmes und Rummel. Nach einem langen Arbeitstag aber nicht halb so lustig!

Doch zurück zum Pilates: Dass ich in der Fortgeschrittenen-Gruppe gelandet bin, merke ich schnell. Die anderen Frauen im Kurs machen die Übungen in fließender Abfolge, während ich genau hinschauen und -hören muss, um zu verstehen, was Sabine Homburger von uns will.

Pilates arbeitet ganzheitlich. Viele Bewegungsfolgen sind mir bekannt, doch geht es vor allem darum, Körper und Geist miteinander zu verbinden. Die Atmung wird dabei zum unterstützenden Element. Hier wird es schwierig für mich. Yoga hat auf den ersten Blick den selben Ansatz. Nur fällt mir auf, dass die Atmung oft gegensätzlich ist. Wo ich im Yoga einatmen muss, muss ich im Pilates ausatmen. Und umgekehrt. Dennoch gelingt es mir auch hier, völlig loszulassen. Wenn ich die Übung verinnerlicht habe, führe ich sie gerne mit geschlossenen Augen aus.

Sabine Homburger achtet darauf, dass ich alles richtig mache und leitet mich prima an. Zentrales Thema im Pilates ist die Anspannung im Power House. Das wird aktiviert, indem man die tiefen Bauchmuskeln und den Beckenbodenmuskel quasi aushöhlt, indem man den Nabel in einer Reißverschlussbewegung, vom Schambein zum Brustbein, in Richtung Rückgrat zurückzieht. Sie staunen? Ich auch! Dabei ist das erstens ganz einfach und zweitens Übungssache.

Die Stabilität im Power House ist auch einer der Gründe, warum es Einsteiger- und Fortgeschrittenenkurse gibt und Sabine Homburger es nicht gerne sieht, wenn man gleich in den Fortgeschrittenen geht. Denn unter Umständen schadet man sich mehr, als dass es nützt. Zum Beispiel, wenn man Übungen macht, für die man noch nicht stabil genug ist. Auch das ist eines der Grundprinzipien von Pilates: die persönliche Leistungsfähigkeit beim Ausführen der Übungen nicht zu überschreiten.

Das Angebot: Pilates-Kurs für Fortgeschrittene

Die Trainerin: Sabine Homburger, 48 Jahre alt, ausgebildete Übungsleiterin für Geräteturnen und Gesundheitsprävention s Pilates-Trainerin. Seit über 30 Jahren als Trainerin im Verein aktiv. Mit 15 Jahren übernahm sie die Leitung der Mädchenturngruppe.

Die Zielgruppe: Die Mittwochsgruppe Pilates ist eine etablierte Gruppe mit Erfahrung. Einsteigen kann nur, wer den Anfänger-Kurs belegt hat. Ansonsten richtet Sabine Homburger das Angebot an Männer und Frauen aller Altersgruppen.

Die Daten: Pilates für Fortgeschrittene gibt es mittwochs, 17.30 bis 18.30 Uhr, in der Gymnastikhalle. Ein Einsteigerkurs Pilates ist gerade am 10. April gestartet. Er läuft donnerstags von 17.15 bis 18.15 Uhr.

Die Kosten: Pilates ist ein Kursangebot des Turnvereins. Die zehn Unterrichtseinheiten kosten für Mitglieder 24 Euro, Nicht-Mitglieder zahlen 48 Euro. Eine Jahresmitgliedschaft im Bermatinger Turnverein beträgt 50 Euro für Erwachsene.

www.turnverein-bermatingen.de