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Rotlichtmilieu

Rotlichtmilieu: Eva und Bea wollen swingen

Bermatingen / Lesedauer: 3 min

Rotlichtmilieu: Eva und Bea wollen swingen
Veröffentlicht:09.03.2011, 10:00

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Was den Markdorfern ihr „Dreckkübelgschwätz“ ist den Bermatingern ihr „Bär in der Bütt“: In elf Programmpunkten war der Abend gefüllt mit un- und hintersinnigen Beiträgen. Als Ehrengast saß Landtagsabgeordneter Ulrich Müller unter den Zuschauern und musste so manchen Seitenhieb einstecken. Vergleichsweise harmlos war der Spruch von Moderator Alfons Müller : „Herr Landtagsabgeordneter, Ihr Nachname bürgt für Qualität.“ Pfarrer Ulrich Hund konterte: „Der Vorname ist entscheidend.“

Die beiden Bordsteinschwalben Eva und Bea alias Sybille Dilger und Irmi Schuler begrüßten Müller wie folgt: „Von de beschte Seite zeig i mi heit, s’isch uns e besundere Ehr, dass de Ulrich Müller heit kam do her. Für Sie hond mir uns aufgemotzt wie die Jakob Sisters, schließlich wared Sie mol unser Chef als Verkehrsminischter“, sagte Bea. Dem zurückgetretenen Karl Theodor zu Guttenberg machten die beiden „Damen“ ein Angebot: „Karl Theodor wähl unsere Nummer, bei uns derfsch Doktor spiele ohne Kummer.“ Tosenden Applaus gab es für die zwei, die sich in passendem Outfit samt erforderlicher Accessoires präsentierten. Dass sie die „Sauerei“ im Gewerbegebiet „Ziegelei“ ansprachen, traf den Nerv vieler Zuhörer. Sie hoffen, dass ihre Idee, dort aufzuräumen und einen Swinger Club zu eröffnen auf fruchtbaren Boden im Gemeinderat fällt.

Elsa Kanon, die trotz angeschlagener Gesundheit in die Bütt stieg, betrachtete als „Frau mit dem Fernglas“ das Dorfgeschehen bis ins Detail. „Jetzt fallt mir des Gebäude au auf, isch des a Burg? Oder a Haus? Was it so passt in des Baufenschter nei, des könnt unserem Bürgermeischter sei Häusle sei.“ Mit einem Blumengeschenk versöhnte sich die Rednerin zum Schluss allerdings mit dem Schultes. Der Bürgermeister und sein Neubau waren übrigens in allen Büttenreden vertreten.

Die beiden Bütt-Veteranen „Emme und Klare“ (Josef und Hans Peter Kunemannn) haben den Bürgern beim Weihnachstmarkt aufs Maul geschaut. Wie bei solchen Märkten üblich, wollten sie Geld für bedürftige Bürger spenden. Sie sind jedoch immer zu dem Schluss gekommen, dass es eigentlich nicht notwendig ist und die ausgeguckten Menschen genügend Geld haben. Die beiden Nachwuchskünstler Jonas und Lina Kunemann unterstützten die Seniorinnen.

Ist auch Stefan Raab ein Plagiator? Das Original seiner Show jedenfalls stammt aus Bermatingen und heißt „Schlag den Fink“. Die sieben Akteure des Männerballetts traten als Horst Lichter, Karl Lagerfeld, Fone Müller, Dirk Bach und Daniela Katzenberger auf. Mit diversen Spielen mussten sie gegen den Champion Alex „Superman“ Fink antreten.

Die Dorfbachmusikanten konnten den „Bär in der Bütt“ in diesem Jahr nicht begleiten, da der Musikverein beim Kölner Rosenmontagszug mitgelaufen ist. Mit dem Partyduo „Popcorn“ hatten die Organisatoren aber einen guten Ersatz gefunden.