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Bahnhofsfrage

Stadträte sind sich in Bahnhofsfrage einig

Lindau / Lesedauer: 2 min

Bahn setzt auf Zwei-Bahnhöfe-Konzept – Lärmschutz kommt mit Elektrifizierung
Veröffentlicht:21.09.2012, 18:55

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Am Ende sind sich alle Stadträte einig gewesen: Sie stimmten dem Vorschlag von Bahn und Verwaltung zur Weiterentwicklung der Bahnanlagen zu. Allerdings ist diese Zustimmung von drei Faktoren abhängig. Erstens müssen die Verkehrsprobleme am Berliner Platz gelöst sein. Zudem muss ein angemessener Lärmschutz in der Aeschacher Kurve gewährleistet sein. Außerdem folgten die Räte einem Antrag von Uwe Birk (SPD), dass die Bahn die Gleise auf der Insel so weit verkürzen muss, wie es technisch möglich ist.

Drei wesentliche Fragen hatten die Fachleute für das Bahnhofskonzept ausgemacht. Eine mögliche Südverschwenkung der Gleise, den zweigleisigen Ausbau der Aeschacher Kurve mit entsprechendem Lärmschutz und die Inselanbindung mit optimierter Bahnsteiglänge. Oberbürgermeister Gerhard Ecker stellte aber klar, dass es noch nicht um Details gehen könne. Auch warnte er davor, unerfüllbare Forderungen in den Raum zu stellen.

Klar scheint: Am Bahnhof Reutin werden die Gleise nicht weiter nach Süden verlegt. Dies würde zehn Millionen Euro an Mehrkosten verursachen, erklärte Axel Boss von der Bahntochter DB Netz. Die Bahn ist aber bereit, das derzeitige Bahnhofsgebäude in Reutin abzureißen, damit mehr Platz für eine Verkehrslösung am Berliner Platz entsteht. Zudem werden die Bahnsteige in Reutin überdacht sein, und es wird auch einen Fahrkartenschalter geben. Der Begriff „Hauptbahnhof“ taucht aber in den Planungsunterlagen nicht auf.

Auch für den Vorschlag der Bürgerinitiative Hauptbahnhof Reutin, möglicherwiese nur das nördlichste Gleis zu verlegen, gab es eine Absage: „Es handelt sich hier um Sprungkosten, das heißt, diese werden ab dem ersten Meter fällig“, so Boss. Die Bahn plant hier vier Bahnsteigkanten. Zudem wird die Tankanlage von der Insel nach Reutin verlegt.

Die Aeschacher Kurve soll im Rahmen der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Lindau einen Lärmschutz bekommen. Wie dieser aussehen könnte, ist noch fraglich. Katrin Dorfmüller (SPD) warnte davor, Lindau durch eine hohe Lärmschutzwand in zwei Teile zu zerschneiden. Es gebe innovative Methoden mit niedrigeren Wänden. Allerdings konnten die Bahnfachleute noch nicht sagen, wie effektiv diese sind. Auf der Insel sollen in Zukunft sechs Bahnsteigkanten bleiben. Derzeit will die Bahn noch nicht auf die bereits elektrifizierten Postgleise verzichten. Allerdings werden die Gleise so weit verkürzt, dass für Fußgänger und Radfahrer und notfalls Rettungsfahrzeuge ein ebenerdiger Zugang zur Hinteren Insel möglich ist. Autos müssen den Weg über die Thierschbrücke nehmen.