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Bahn verspricht Elektrifizierung bis zum Jahr 2020

Lindau / Lesedauer: 3 min

Nachdem die Finanzierung steht, macht DB AG Tempo bei Planung und Genehmigung der Strecke Lindau-München
Veröffentlicht:17.05.2013, 16:15

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Die Finanzierung steht, jetzt verspricht die Bahn AG dass 2020 die Züge zwischen Lindau und München unter Strom fahren. Nachdem die Verkehrsministerien im Bund und im Freistaat geregelt haben, wer die rund hundert Millionen Euro Mehrkosten übernimmt, könne die Bahn Planungsaufträge vergeben und die Projektgruppe vergrößern.

„Wir sind erleichtert, dass Bund und Freistaat einen Weg gefunden haben, die zusätzlichen Lasten zu schultern“, sagt Volker Hentschel , Leiter Produktion des Regionalbereichs Süd DB Netz Bayern. Das hat Folgen für Lindau.

„Wir freuen uns als Stadt Lindau natürlich, dass die Finanzierungslücke bei der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Lindau geschlossen werden konnte. Die Planungen sollten jetzt zügig fortgeführt werden“, freut sich Oberbürgermeister Gerhard Ecker auf Nachfrage der LZ. „Unsere Bahnprojekte Unterführung und Zwei-Bahnhofslösung sind eng mit den überregionalen Bahnentwicklungen verknüpft. In Zusammenarbeit mit der DB AG und dem Freistaat Bayern sind wir deshalb auch in Lindau dabei, den Terminplan für die Einzelprojekte zügig abzuwickeln beziehungsweise voranzutreiben.“

Die Bahn macht sich jetzt an die konkrete Entwurfsplanung. Dafür werden Fachleute die Strecke genau vermessen und den Baugrund untersuchen. Außerdem verlangt das Gesetz eine sogenannte Umweltplanung. Dazu hat die Bahn in der vergangenen Woche die Unterlagen verschiedenen Firmen zugesandt, die Angebote abgeben können. Ab August soll eine Fachfirma vor Ort alle wichtigen Pflanzen- und Tierbestände erfassen und in Karten eintragen.

Mit der Baugrunduntersuchung wird ein Tochterunternehmen der DB im Juni starten, ebenso sollen Fachleute dann Bahnhöfe, Bahnübergänge und Straßenüberführungen vermessen. Im Anschluss wird die DB die weiteren Planungsleistungen stückweise wieder in europaweiten Ausschreibungsverfahren vergeben.

Wenn die Genehmigungsplanung fertig ist, will die Bahn AG für die verschiedenen Abschnitte die Planfeststellungsverfahren einleiten. Das werde aber nicht vor dem ersten Halbjahr 2015 möglich sein, schreibt die DB AG. Experten außerhalb des Bahnkonzerns hätten die gewünschte Inbetriebnahme 2019 geprüft, jedoch sei der dafür erforderliche Bauablauf nur mit sehr großen Risiken und erheblichen betrieblichen Einschränkungen möglich. „Deshalb gehen wir weiterhin von einer Inbetriebnahme im Jahr 2020 aus“, sagt Hentschel.

Die Bahn will nach einer ersten Informationstour im vergangenen Jahr die Betroffenen dauerhaft über den Fortgang der Planungen informieren und den Dialog mit Gemeinden und Anwohnern ausbauen. „Dieser Dialog ist uns wichtig und hilft viele Hürden frühzeitig aus dem Weg zu räumen“, sagt Hentschel.

Seit Herbst ist bekannt, dass Verteuerungen bei Planungskosten, Signaltechnik, Oberleitungsbau und beim Lärmschutz die Kosten der Elektrifizierung von 210 Millionen Euro auf rund 310 Millionen Euro in die Höhe treiben werden. Das Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass künftig jede Nacht bis zu neun Güterzüge auf der Strecke fahren werden. Obwohl die DB nicht an diese Zugzahlen glaubt, legt sie derzeit den Lärmschutz auf diese Vorhersage hin aus und plant auf einer Gesamtlänge von 17 Kilometern rund 30 Millionen Euro teure Schallschutzwände.