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Gartenschau

BN begrüßt Bewerbung zur kleinen Gartenschau

Lindau / Lesedauer: 4 min

Durch weitere Vorschläge erhofft sich der Bund Naturschutz allerdings, das Konzept des Rings Inselgärten noch zu bereichern
Veröffentlicht:06.03.2014, 19:00

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Die Bund Naturschutz (BN) Kreisgruppe Lindau begrüßt und unterstützt die Initiative der Stadt Lindau zur Bewerbung um die Ausrichtung der kleinen Gartenschau „Natur in der Stadt“ 2021. Das geht aus einer Pressemitteilung des BN hervor. „Wir hoffen, dass von dieser Schau endlich Impulse ausgehen, die seit Jahrzehnten diskutierten Ideen für die weitere städtebauliche Entwicklung der Insel im Sinne einer durchgrünten Stadt voranzubringen“, schreibt Kreisvorsitzender Erich Jörg.

Die im Rahmen der Bürgerbeteiligung beim Stadtspaziergang am 20.Juni 2013 unter Leitung von Professor Aufmkolk zahlreich eingegangene Anregungen und Bedenken seien zwar in den Sitzungen des Stadtentwicklungsausschusses aufgezeigt, aber in fast allen Fällen nicht weiter verfolgt worden, geschweige denn in der Bewerbung berücksichtigt. Wie es auch anders gehen könne, zeige die vorbildliche Bürgerbeteiligung in der Stadt Überlingen im Bodenseekreis in Baden–Württemberg bei der Erstellung der Bewerbung für die dort stattfindende kleine Gartenschau im Jahr 2020.

Deshalb bittet der Bund Naturschutz in seiner Mitteilung die am 27. Februar in Lindau vorstellig gewordenen Mitglieder der Kommission, bei der weiteren Entscheidungsfindung für Lindau wenigstens noch folgende Nachbesserungen einzufordern:

Bebauung Westliche Insel

Dabei sei sich der BN mit den meisten Bewohnern der Insel, insbesondere mit dem Förderverein Hintere Insel in der Kritik zur Gestaltung des jetzigen Seeparkplatzes einig. Stein des Anstoßes sei vor allem die nach der Gartenschau beabsichtigte umfangreiche Bebauung des heutigen Parkplatzes, mit einem viel zu geringen Abstand der Wohnblocks zur Uferlinie des FFH-Bereichs und Vogelschutzgebiets in der Schachener Bucht.

„Diese massive Bebauung widerspricht der Zielsetzung einer deutlichen Verbreiterung der vorhandenen Freiflächen in der Uferzone “, schreibt der BN in seiner Mitteilung. Die Absicht, einen „Ring von Inselgärten“ mit einem Mehrwert dauerhaft nutzbarer Grünflächen zu schaffen, werde damit teilweise unmöglich gemacht. Die Massivität der Bebauung sei in den Gesprächen der Planungswerkstatt so nicht enthalten gewesen.

Parkplatzkonzept

Leider fehle hier das eindeutige Bekenntnis zur Reduzierung des Autoverkehrs auf der Insel. Die Verlagerung der Parkplätze werde nur unvollkommen aufgezeigt, denn die Errichtung eines Parkdecks vor der Insel sei zwar im Konzept zur Gartenschau aufgeführt, aber im derzeit laufenden Planfeststellungsverfahren für eine Unterführung der Inselzufahrt unter der Bahnlinie nach Bregenz am Langenweg sei kein Parkdeck vorgesehen. „Hier fehlt die planerische Aussage, inwieweit die Errichtung von Parkdecks für circa 800 Pkw-Stellplätze möglich sein soll, ohne die Schindlerwiese als wertvolle Grünoase zu zerstören“, so der BN weiter.

Umfeld Inselhalle

Die Neugestaltung des Umfelds der Inselhalle sei nie Gegenstand der bisherigen Bürgerbeteiligung gewesen, da die Finanzierung zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt gewesen sei. „Deshalb ist es bei den Bürgern völlig untergegangen, dass bei der nun feststehenden Umsetzung des prämierten Architektenentwurfs über die Hälfte der entlang der Zwanzigerstraße prächtig gediehenen 40 Platanen ersatzlos beseitigt werden sollen“, so der BN.

Dieser Verlust wertvollen Baumbestands habe nichts mehr mit der propagierten Zielsetzung des Ausstellungskonzepts zu tun, ja es zeige eine Haltung die gerade das Gegenteil anstrebe. Noch wäre eine Änderung des Entwurfs durch Zurücknahme der Bauflucht möglich, ohne dass das planerische Konzept des prämierten Entwurfs verlassen werden müsse und die Bäume trotzdem erhalten werden könnten.

„Mit diesem Schreiben ist es nicht unsere Absicht, der Bewerbung der Stadt Lindau zu schaden. Ganz im Gegenteil sehen wir in der geplanten regionalen Gartenschau ,Grün in der Stadt’ eine große Chance. Hier können die sehr komplexen und seit Jahrzehnten nicht gelösten Abhängigkeiten der unterschiedlichen Nutzungen endlich angegangen werden“ schreibt BN-Kreisvorsitzender Erich Jörg .

Wie der Bund Naturschutz abschließend schreibt, begrüße und unterstütze er ausdrücklich das erarbeitete Konzept des Rings von Inselgärten um die historische Altstadt und möchte dies mit seinen Vorschlägen noch bereichern.