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Psychotherapiewoche

„Liebe“ beschert den Psychos einen Rekord

Lindau / Lesedauer: 2 min

„Liebe“ beschert den Psychos einen Rekord
Veröffentlicht:17.03.2011, 19:05

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Fast 4000 Teilnehmer befassen sich bei den Psychotherapiewochen vom 17. bis 29. April mit „Liebe“ und „Familie“. Liegt es am Termin in der Karwoche, oder liegt es am Thema „Trotz allem: Liebe“ – Verena Kast weiß es nicht. Es ist eigentlich auch egal. Die wissenschaftliche Leiterin der Lindauer Psychotherapiewochen freut sich einfach über das riesige Interesse. Innerhalb von drei Tagen waren im Januar die verfügbaren 2100 Plätze ausgebucht. Mehr als 500 weitere Anmeldungen kamen zu spät. Manch einer ist dann in die zweite Tagungswoche ausgewichen, für die sich bisher 1650 Frauen und Männer angemeldet haben. Offensichtlich ist das Thema „Familie“ nicht so interessant, denn für die Woche nach Ostern gibt es noch ein paar freie Plätze.

Liebe und Familie sind laut Kast klassische Themen der Psychotherapeuten. Viele hätten aber gefragt, warum die Veranstalter beide Wochen mit dem „Trotz allem“ einleiten. „Liebe ist immer bedroht vom Ende“, erklärt Kast. Nicht nur in der Musik gehe es um Eifersucht, Trennung, Scheidung. „Statistisch gesehen ist die Liebe nach 4,3 Jahren erkaltet“, weiß die erfahrene Psychotherapeutin. Deshalb sei es wichtig, dass Partner die Liebe zum Beispiel in Geborgenheit umwandeln. Andernfalls stehe eine Trennung an. In vielen psychotherapeutischen Praxen geht es um Paarbeziehungen und Beziehungsprobleme, um die Widersprüche der Liebe im Spannungsfeld zwischen Nähe und Ferne, zwischen Sexualität und Geborgenheit.

Beim Thema „Familie“ falle das Verständnis für das „Trotz allem“ leichter. Es sei sicher das Thema, mit dem Menschen eher die Pflicht verbinden, während man mit der Liebe die Lust assoziiert. Aber auch wenn Fachleute immer wieder vom Ende der Familie sprächen, sieht Kast das nicht. „Ich wüsste gar nicht, wie das gehen soll ohne Familie.“ Gerade in Krisensituationen bräuchten Menschen einen Verbund, der Halt gibt. „Es sind natürlich altmodische Themen“, räumt Kast ein, dennoch lohne es sich, neu hinzuschauen. Denn aktuell seien diese Themen immer.