Die siebte Auflage des „Lightweight Uphill“ im Juli 2012 ist zugleich die letzte gewesen. Die Organisatoren vom Freundeskreis Uphill und der Firma Carbon Sports haben beschlossen, das Bergzeitfahren am Höchsten künftig nicht mehr auszutragen. Zu groß war in den vergangenen Jahren der Aufwand geworden. Nicht nur personell, auch finanziell.
Da sich immer mehr Teilnehmer immer kurzfristiger angemeldet haben, um einen Start von der Wetterlage abhängig machen zu können, stand nach zuletzt drei komplett verregneten Rennen jeweils ein ziemlich dickes Minus unterm Strich. Durch die parallele Austragung der Deutschen Meisterschaft Berg hat das „Lightweight Uphill“ zwar an Attraktivität gewonnen, dennoch sind Roland Hecht und Tom Reger vom Freundeskreis Uphill (FKU) überzeugt: „Wir hätten immer mehr investieren müssen, um langfristig auch immer wieder einen drauf legen zu können.“
Außerdem habe die Organisation des Rennens das ganze Jahr über viele Kräfte im Verein gebunden. „Da blieb keine Luft für andere Dinge. Und wir wollen einfach auch mal was Neues ausprobieren“, sagt Hecht. Gegründet haben er, Tom Reger und ein paar Kumpels den Freundeskreis Uphill vor zwei Jahren nach vereinsinternen Reibereien beim RSV Seerose zwar einzig und allein, um weiterhin als Verein das „Lightweight Uphill“ zu organisieren und die permanente Zeitmessanlage „Stoppomat“ am Höchsten zu betreiben, doch entwickelt hat sich daraus letztlich ein neuer Radsportverein mit mehr als 60 Mitgliedern, von denen rund ein Dutzend auch Lizenzrennen fahren. Und so sollen nun eigene radsportliche Aktivitäten mehr in den Mittelpunkt rücken.
Geplant ist zum Beispiel eine „Sonnenwend“-Tour Ende Juni, die bei Sonnenaufgang in Friedrichshafen startet und bei Sonnenuntergang nach 250 Kilometern und 3700 Höhenmetern im italienischen Chiavenna endet. Nichtsdestotrotz wollten Roland Hecht und seine Mitstreiter im Juli 2013 aber auch wieder ein Zeitfahren für Hobbyradler organisieren. Um den Aufwand zu reduzieren allerdings nicht am Höchsten, sondern mit Start und Ziel am Firmengebäude von Carbon Sports im Gewerbepark am Flughafen. Die Strecke sollte über die Barbarossastraße und die Messestraße (Kreisstraße 7726) auf die Kreisstraße 7725 führen, auf dieser zunächst in Richtung Kehlen, dann nach einem Wendepunkt Richtung Ailingen und schließlich wieder zurück über K 7726 und Barbarossastraße bis zum Ausgangspunkt. Den im August eingereichten 14-seitigen Antrag auf Streckensperrung hat die Stadt Anfang September allerdings abgelehnt.
Planungssicherheit fehlt
„Eine Durchführung einer Veranstaltung im öffentlichen Verkehrsraum mit solchen verkehrlichen Auswirkungen, dazu noch in der Urlaubs- und Touristenzeit, können und werden wir nicht genehmigen“, heißt es in einem Schreiben aus dem Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt, in dem unter anderem darauf verwiesen wird, dass die betroffenen Straßen „durchaus stark frequentiert“ seien, weshalb die Beeinträchtigungen für den öffentlichen Verkehr erheblich wären.
Nach der Absage hat der FKU zwar noch ein gemeinsam mit den Firmen Carbon Sports und Prisma (Competence Park) erarbeitetes Konzept für ein Event im Gewerbepark nachgereicht, in dessen Rahmen das Rennen hätte stattfinden sollen. Weil positive Signale aus dem Rathaus seitdem ausgeblieben sind, haben Roland Hecht und Tom Reger nun aber beschlossen, das Ganze abzublasen. „Uns fehlt die Planungssicherheit. Wir müssten jetzt Teilnehmertrikots bestellen, einen Zeitnehmer engagieren und uns um ein Zelt kümmern. Außerdem müssten wir längst Sponsorengespräche führen – was wir aber nicht können, weil wir nicht wissen, mit welchen Auflagen das Rennen gegebenenfalls doch genehmigt werden könnte und welche Kosten das mit sich bringen würde.“
Für das Jahr 2014 einen neuen Versuch in Angriff zu nehmen, schließt Roland Hecht derzeit aus. Stattdessen wollen er und seine Vereinskameraden den Fokus mehr auf das „Stoppomat Great Opening“ an Neujahr auf dem Höchsten richten, bei dem zuletzt trotz Nieselregens fast 200 Hobbysportler teilgenommen haben.