Verkehrsgewerkschaft

Bahn: Aus zwei wird eins

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Aus Transnet und GDBA wird die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
Veröffentlicht:02.11.2011, 20:45

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Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat nun auch vor Ort eine Ortsgruppe aus den beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA gebildet. Über 100 Mitglieder kamen zur Mitgliederversammlung ins Haus der Kirchlichen Dienste in Friedrichshafen. Nach den Entlastungen der bisherigen Vorstände der Transnet-Ortsverwaltung sowie der beiden Ortsgruppenvorstände aus Leutkirch und Friedrichshafen wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand und gründeten somit den EVG-Ortsverband Allgäu-Bodensee-Oberschwaben.

Ein Vorsitzender und ein Stellvertreter werden in der konstituierenden Sitzung des Ortsverbandsvorstandes am Mittwoch, 9. November, gewählt. Der Vorsitzende des EVG-Bezirksvorstandes Württemberg, Reinhold Seyfried , bezeichnete die Gründung des Ortsverbandes als die Fortsetzung eines historischen Ereignisses.

Erstmals in der deutschen Gewerkschaftsgeschichte haben sich am 30. November 2010 zwei Gewerkschaften aus den zwei verschiedenen Dachverbänden DGB und DBB zusammengeschlossen.

Als Ergebnis einer erfolgreichen Gewerkschaftsarbeit in der EVG nannte Reinhold Seyfried unter anderem den Abschluss in der Tarifrunde 2011 im Bahnkonzern. Neben spürbaren Erhöhungen der Entgelte und verschiedener Zulagen wurden erhebliche Verbesserungen bei der Arbeitszeitgestaltung erreicht.

Von besonderer Bedeutung aber war für ihn der Abschluss eines Branchen-Tarifvertrages für den Schienenpersonennahverkehr. Mit diesem Tarifvertrag sei es endlich möglich, Lohn- und Sozialdumping in dieser Branche zu beenden. Eine klare Absage erteilte Seyfried den Plänen des Bahnvorstandes, im Vertrieb 700 Arbeitsplätze abzubauen. Dies gehe nicht nur zu Lasten der Kollegen in den Reisezentren, sondern insbesondere zu Lasten der Bahnkunden. „Die Milliardengewinne des Bahnkonzerns aus den vergangenen Jahren machen Herrn Dr. Grube wohl gierig“, so der Bezirksvorsitzende.

Volksabstimmung zu Stuttgart 21

Mit Spannung wird auch bei der EVG das Ergebnis der Volksabstimmung zu Stuttgart 21 erwartet. „Wir haben uns als Gewerkschaft entgegen den Erwartungen vieler nicht pro oder kontra positioniert“, so Seyfried.

Mitglieder im Vorstand des Ortsverbandes sind: Ralida Ahmed-Chakor, Heinz Bodammer, Alfred Beer, Gerhard Dahnke, Franz Doriath, Mike Everhartz, Hans-Peter Kelbing, Anton Keßler, Werner Köller, Peter Macho, Reinhold Seyfried, Mario Stecker und Wilhelm Zieher.