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Stichwahl

Noerenberg und Kröger rüsten zur Stichwahl

Neu-Ulm / Lesedauer: 3 min

Der Neu-Ulmer OB und sein Herausforderer stehen sich im Kampf um das Neu-Ulmer Rathaus in zwei Wochen erneut gegenüber
Veröffentlicht:17.03.2014, 19:20

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Die Frage nach dem „Warum?“ war auch am Tag nach der OB-Wahl in Neu-Ulm noch das große Thema. Die CSU versuchte, die Geschehnisse des Wahltages zu analysieren, zu interpretieren und ihre Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Es ging natürlich um die bevorstehende Stichwahl für den amtierenden Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU) und seine Chancen gegen Herausforderer Detlef Kröger .

Nach zehn Jahren im Amt hatte Noerenberg am Sonntag mit nur 46 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit relativ klar verpasst und muss sich in zwei Wochen dem direkten Duell mit seinem parteilosen, von SPD , Grünen, FDP und Freien Wählern unterstützten Herausforderer Detlef Kröger stellen. Wie es soweit kommen konnte, darüber konnten auch die Christsozialen nur spekulieren – Ansatzpunkte gab es einige. Da ist zum einen Noerenberg selbst, der es in den vergangenen zehn Jahren offenbar nicht geschafft hat, den Großteil der Bevölkerung von sich zu überzeugen.

Da ist zum anderen die niedrige Wahlbeteiligung von nur 38 Prozent. „Wir sind auf einem guten Weg, aber möglicherweise haben wir das noch nicht deutlich genug gemacht“, sagte Reinhard Junginger, Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Neu-Ulm. Dazu kamen Themen wie beispielsweise der geplante Luxus-Bau in Reutti, der Noerenberg ebenfalls wichtige Stimmen gekostet haben dürfte. „Es gab ein paar negative Schlagzeilen, die der CSU so kurz vor der Wahl geschadet haben", resümierte Stadtrat Thomas Mayer.

Doch die Analyse ist das eine, die Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden, das andere. Noerenberg und die CSU stehen nun vor der kniffligen Aufgabe, in den noch verbleibenden zwölf Tagen bis zur Stichwahl möglichst viele Wähler zu aktivieren. „Wir werden von Haus zu Haus gehen und den direkten Kontakt mit den Bürgern suchen. Dabei werden wir noch deutlicher machen, wofür wir stehen und wie wichtig es ist, zur Wahl zu gehen“, kündigte Noerenberg an. Für große Veranstaltungen oder die Unterstützung von ganz oben, wie beispielsweise der Besuch von Ministerpräsident Horst Seehofer vor einigen Tagen, sei die Zeit bis zur Stichwahl allerdings zu kurz.

In Sachen „wenig Zeit“ hat Herausforderer Detlef Kröger, der von Sonntag auf Montag „wenig geschlafen, aber viel gefeiert“ habe, schon etwas mehr Routine – zumindest proklamiert er das für sich. „Innerhalb so kurzer Zeit als Polit-Neuling so viele Menschen für sich zu gewinnen, freut mich riesig“, erklärte der Unternehmensberater.

Doch auch er wird in den nächsten Tagen noch einmal kräftig die Werbetrommel rühren. „Ich werde Vollgas geben. Wenn ich schon eine Hand am Rathaus habe, dann will ich auch die Türe öffnen“, erklärte Kröger und ist sich sicher: „ Neu-Ulm will den Wechsel – und den gibt es nur mit mir.“ Die gut 700 Stimmen, die er am Sonntag noch hinter Noerenberg lag, sieht er nicht als Problem an. „Ich glaube, dass ich bereits in Führung liege. Unter den Wählern von Pro-Neu-Ulm-Kandidat Stephan Salzmann - immerhin 12,5 Prozent - waren sehr viele Protestwähler, die in zwei Wochen eher ihn als den Amtsinhaber wählen, glaubt Kröger.