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Vitaminpille

Betrüger schwatzen Senioren Vitaminpillen auf

Ulm / Lesedauer: 1 min

Ulmer Verbraucherzentrale muss sich mit neuer Abzocke am Telefon auseinandersetzen
Veröffentlicht:17.07.2012, 20:25

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Manchmal kommt den Mitarbeitern der Ulmer Verbraucherzentrale ihr Job wie ein Kampf gegen Windmühlen vor. Kaum konnte einer betrügerischen Masche der Wind aus den Segeln genommen werden, taucht auch schon die nächste auf. Jüngstes Beispiel: Die Abzocke mit vermeintlichen Gewinnspielen habe sich durch viel Aufklärungsarbeit etwas gelegt. Dafür bekommen jetzt insbesondere Senioren am Telefon Vitaminpillen aufgeschwatzt.

„Geködert wird mit einer günstigen Probepackung“, sagt Alexandria Geiselmann , Beraterin bei der Ulmer Verbraucherzentrale, die gestern ihre jährliche Bilanz zog. Getarnt als harmloses Informationsgespräch oder Umfrage über Vitamine entpuppt sich der Anruf leider allzu oft als betrügerisches Eurograb. Gut geschulte Telefonisten überreden die Angerufenen etwa, eine Probepackung Ginkgo-Pillen zu einem besonders günstigen Preis zu kaufen.

Was das Opfer in den seltensten Fällen ahnt: Obwohl es sich um einen unerlaubten Werbeanruf handelt, behaupten die Abzocker dann, dass mit der erteilten Zustimmung zum Kauf der Probe ein wirksamer Vertrag über ein Abonnement zustande gekommen sei. Geiselmann erinnert sich in einem konkreten Fall aus dem Raum Ulm an 380 Euro, die eine Firma für ein paar Vitaminpillen einziehen wollte. „Das ist eine ganz miese Masche.“ Die Sorgen und Nöte von Senioren würden gezielt durch die vermeintlich heilende Wirkung ausgenützt.

Wer sich gegen die Zahlung wehre, werde oftmals eingeschüchtert. Eine regelrechte Drohkulisse – von Inkassobüro bis Aufzeichnungen des vermeintlich gültigen mündlichen Vertrages – veranlasse dann die oftmals betagten Opfer zur Überweisung der utopisch hohen Summe.