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Mauritiushaus

Jugendliche bauen barrierefreien Zugang

Langenenslingen / Lesedauer: 3 min

Zehn Jugendliche aus sechs Ländern arbeiten im Workcamp – Begleiter fungieren als Dolmetscher
Veröffentlicht:03.06.2013, 11:55

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Rund um das Mauritiushaus in Langenenslingen sind zielgerichtete Aktivitäten zu beobachten. Zehn Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 18 und 32 Jahren aus sechs Ländern arbeiten als Team im Rahmen der Internationalen Begegnung in Gemeinschaftsdiensten (IBG) zwei Wochen lang unter fachkundiger Anleitung, um einen barrierefreien Zugang zum Jugendraum im Untergeschoss des Mauritiushauses herzustellen. Neben der Völkerverständigung lernen die jungen Leute auch Teile von Deutschland kennen.

Der Verein IBG wurde 1965 in Baden-Württemberg von Pfadfindern gegründet. Überparteilich und überkonfessionell organisiert er eigene Workcamps in Deutschland und Österreich und vermittelt junge Deutsche zwischen 18 und 30 Jahren zu gleichartigen gemeinnützigen Projekten in die ganze Welt. „Work“ steht für das Arbeitsprojekt, „camp“ für das Zusammenleben in einer internationalen Gruppe. Die Teilnehmer reisen selbstständig und auf eigene Kosten an, um Menschen anderer Nationen und auch Deutschland kennenzulernen. Die Teilnehmer der Aktion in Langenenslingen kommen aus Großbritannien, Südkorea, Mexiko, Frankreich, Schottland und Russland. Owen May-Jones hilft zu Hause regelmäßig in einem sozialen Verein aus. Jonghoon Ha bringt handwerkliche Fähigkeiten mit und möchte neue Freunde finden. Yoojin Shim aus Südkorea hat eine Freundin in Österreich und interessiert sich seither für Europa wie auch Jeong Hyun Kim, die anderen Menschen helfen möchte. Joaquin und Daniel sind Studenten und möchten mexikanische Kultur auch in Deutschland bekanntmachen. Baptiste aus Frankreich hat schon an zwei Workcamps in Tschechien und der Slowakei teilgenommen. Oliver und Jakub lieben handwerkliches Arbeiten im Freien, reisen gern und wollen als Abenteuer des Entdeckens neue interesante Menschen kennenlernen.

Gruppe wohnt im alten Pfarrhaus

Die Gruppe wohnt im ehemaligen Pfarrhaus in Billafingen und wird von Alicia Holzschuh aus Mannheim und Rieke Hanfast aus Wannweil betreut. Beide leiten Workshops ehrenamtlich in den Ferien und fungieren zugleich auch als Dolmetscherinnen.

Das Mauritiushaus in Langenenslingen besitzt seit Längerem eine behindertengerechte Zufahrt zum Haupteingang. Nun galt es, auch für den Jugendraum im Untergeschoss einen derartigen Zugang zu ermöglichen. Die Jugendlichen haben unter fachkundiger Anleitung von Hermann Kley und Anton Kresser rund ums ganze Haus eine breite Zufahrtsmöglichkeit geschaffen. Beträchtliche Erdbewegungen mussten getätigt, eine spezielle Sicherheitsmauer erstellt werden. Dazu mussten Rohre verlegt und Kabelschächte gegraben, musste gepflastert und angeglichen werden, mussten Rabatte gesetzt und Pflanzarbeiten getätigt werden, zumal auch Pflanzaktionen mit 60 Pflanzen an zwei Abwasserteichen an der St.Konradskirche in das Gesamtprojekt mit aufgenommen wurden. Bei aller Geschäftigkeit herrscht eine vorurteilsfreie gelöste Stimmung vor, wobei viel in Englisch gesprochen wird und andere Sprachprobleme auch durch Handzeichen überbrückt werden können.

IBG sucht Projekte

IBG sucht geeignete Projekte über die Bürgermeisterämter von Gemeinden. Im aktuellen Fall hat Bürgermeister Werner Gebele bei Pfarrer Klaus Sanke nachgefragt. Bereits vor fünf Jahren wurde in einem ähnlichen Workcamp vor der Konradskirche eine großräumige Pflasteraktion durchgeführt. Die gesamte Aktion wird finanziert von der Kirchengemeinde und der KJG mit Unterstützung der Jugendaktion Just der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Dazu bekommt die IBG aufgrund ihres Ziels, durch internationale Jugendgemeinschaftsdienste (Workcamps ) einen Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung zu leisten, finanzielle Unterstützung vom Ministerium für Familien und Jugend sowie von der Europäischen Union.