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Hubschraubergeschwader

Soldaten bringen Hilfe aus der Luft

Laupheim / Lesedauer: 2 min

Das Hubschraubergeschwader 64 ist im Hochwassereinsatz an der Elbe – Die meisten Maschinen stellt Laupheim
Veröffentlicht:19.06.2013, 11:25

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Reißende Flüsse, überschwemmte Städte, Menschen auf der Flucht vor den Fluten: Das Hochwasser in Sachsen-Anhalt hat unabsehbare Schäden angerichtet. Unter den Helfern sind auch Soldaten des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe aus Laupheim .

Es sind bewegte Wochen in der Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne. Im März wurde das Heeresfliegerregiment 25 außer Dienst gestellt. Die Eingliederung in das Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe, die den Laupheimer Flugplatz und den Transporthubschrauber CH-53 im Zuge der Bundeswehrreform übernommen hat, ist in vollem Gang. Blaue neben grauen Uniformen, Befindlichkeiten auf beiden Seiten; Soldaten, die versetzt werden, pendeln, umziehen; Piloten, die in der geschrumpften Armee kein freies Cockpit mehr finden – der Wandel hat seinen Preis. Vieles ist neu, manches ungewohnt. „Wenn es aber drauf ankommt“, sagt der Geschwader-Kommodore Frank Best , „dann ziehen alle ohne zu zögern an einem Strang.“

So wie jetzt in den Hochwassergebieten in Sachsen-Anhalt . Am 2. Juni hatten die Behörden Katastrophenalarm ausgelöst. Fast pausenlos sind Angehörige des Hubschraubergeschwaders 64 seither im Einsatz gewesen, um Deiche zu verstärken, Löcher zu stopfen und von den Fluten gefährdete Menschen zu evakuieren.

„Alle vier Standorte, auf die unser Geschwader derzeit noch verteilt ist, sind in die Aktion eingebunden“, berichtet Oberst Best. Aus Laupheim, Rheine und Bückeburg wurden Soldaten und Hubschrauber verlegt, der Flugplatz Schönewalde-Holzdorf in Brandenburg dient ihnen und anderen Bundeswehr-Verbänden als Stützpunkt und ist Drehscheibe für die Hilfe aus der Luft.

Bis zu sieben CH-53 waren gleichzeitig im Einsatz, die meisten aus Laupheim. Die Piloten setzten Sandsäcke, Big Bags und Betonteile ab, um Deiche zu stabilisieren, zuerst am Oberlauf der Elbe, später an den Nebenflüssen Saale, Mulde, Schwarze und Weiße Elster, an der Goitzsche bei Bitterfeld und zuletzt bei Fischbeck, wo nach einem Deichbruch tagelang Wassermassen der Elbe ungehindert ins Hinterland strömten.

Bis Dienstag dieser Woche sind die CH-53-Maschinen 56 Einsätze geflogen. Sie waren fast 300 Stunden in der Luft und haben mehr als 3700 Tonnen Material transportiert, das sind 87 Prozent der von Luftfahrzeugen bei diesem Einsatz bewältigten Fracht. Immer wieder nahmen die Crews Menschen an Bord, die das Wasser einzuschließen drohte. „Wir haben auch Hunde, Katzen und Kaninchen evakuiert“, erzählt Frank Best.

Aktuell sind noch zwei CH-53-Hubschrauber des Geschwaders vor Ort. Im Lauf der Woche soll der Einsatz beendet werden. „Die Hilfsaktion hat das Zusammenwachsen unseres Verbands gefördert", sagt der Kommodore. „Und die Kameradschaft, das größte Kapital, das wir haben.“