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Zu viel Licht „verdunkelt“ Sicht

böhringen / Lesedauer: 2 min

Projektgruppe des „Sternenparks Schwäbische Alb“ lädt in Böhringen zu Ausstellung über „Lichtverschmutzung“
Veröffentlicht:13.08.2012, 21:25

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Die Projektgruppe „Sternenpark Schwäbische Alb“ hat es sich zum Ziel gesetzt, über den richtigen Umgang mit Licht zu informieren. Am vergangenen Freitag eröffnete sie dazu im Böhringer Rathaus eine Ausstellung zum Thema „Lichtverschmutzung“. 30 Interessierte waren gekommen.

Doch was ist das, Lichtverschmutzung? Der Frage gingen die Besucher der Ausstellung anschließend auf dem Gelände um den Aussichtsturm Waldgreuth bei Zainingen nach. Mithilfe von Teleskopen beobachteten sie den nächtlichen Sternenhimmel. Zu sehen waren noch die Lichtkuppeln der Städte Reutlingen, Münsingen, Ehingen und Ulm. Der Blick in den Nachthimmel bewies, dass mit Energie nachts nicht immer sorgfältig umgegangen wird. Straßenlampen und die andere Beleuchtung überstrahlten teilweise die Sterne am Himmel. Doch es gibt auch Ausnahmen: den ehemaligen Truppenübungsplatz und die Gegend um Hayingen. Die beste Sternensicht haben Beobachter in Ittenhausen bei Riedlingen. Nur hier sei noch ein gänzlich natürlicher Nachthimmel zu sehen, ließen die Mitglieder der Projektgruppe „Sternenpark Schwäbische Alb“ wissen. Klare Sicht heißt, dass die Milchstraße bis zum Horizont erkennbar ist und nicht von städtischen Lichtkuppeln überstrahlt wird.

Im Biosphärengebiet Schwäbischen Alb nimmt Römerstein eine Vorreiterrolle ein. Die Gemeinde hat ihre Straßenlampen gegen solche ausgetauscht, die nur auf den Boden und nicht in den Himmel strahlen.

Ziel der ehrenamtlichen Projektmitarbeiter vom „Sternenpark Schwäbische Alb“ ist es, dass nur dort, wo nötig und nur dann, wann nötig beleuchtet wird. Die Technik mache dies durchaus möglich. Doch nicht nur die Gemeinden seien gefragt, wenn es um die Vermeidung von „Lichtverschmutzung“ geht. Nach Meinung der Projektgruppe sollen auch Gewerbetreibende ihre Beleuchtungstechnik überdenken, ebenso Privatleute, die beispielsweise Bäume dekorativ anstrahlen.

Auswirkungen auf Menschen

Der Himmel werde nachts immer heller erleuchtet, so dass die Nacht fast zum zweiten Tag wird. Die negativen Auswirkungen auf Tiere und Menschen seien gravierend, so die Projektgruppe „Sternenpark Schwäbische Alb“: Nachtaktive Insekten würden gestört und zu Millionen an Lampen verenden; Zugvögel würden von ihren Flugbahnen abgelenkt. Auch der der Einfluss auf den Menschen sei nicht zu vernachlässigen. Der Tag-Nacht-Rhythmus würde gestört.