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Wasserturm

Mobilfunk: Gemeinderat gibt Wasserturm nicht frei

Laichingen / Lesedauer: 2 min

Mobilfunk: Gemeinderat gibt Wasserturm nicht frei
Veröffentlicht:19.04.2011, 14:35

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Am Ende war die Entscheidung klarer als es der Diskussionsverlauf vermuten ließ: Mit 15:7 Stimmen sprach sich der Gemeinderat am Montagabend gegen die Nutzung des Machtolsheimer Wasserturms als Mobilfunkstandort aus. Und er hat die Vertreter der Stadt in der Verbandsversammlung der Albwasserversorgungsgruppe II, dessen Eigentum der Turm ist, angewiesen, der Nutzung des Wasserturms nicht zuzustimmen. Damit ist der Wasserturm für Mobilfunkantennen gesperrt. Frühestens in einem halben Jahr könnte der Gemeinderat das Thema wieder behandeln.

Vorausgegangen war eine eineinhalbstündige Diskussion, in der es zwischenzeitlich so aussah, als würde der Gemeinderat mit „ehernen Regeln“ brechen. Für gewöhnlich folgt das Gremium nämlich Entscheidungen, die in den Ortschaftsräten getroffen werden. Diese Praxis wird nun aber zunehmend in Frage gestellt. Vor allem die Machtolsheimerin Margit Nägele-Leichtle (BWV) und Bernhard Schweizer (LAB) warben für eine gegensätzliche Abstimmung durch den Gemeinderat.

„Ich bin gegen diesen Beschluss, weil ich ihn nicht für alle Machtolsheimer für richtig halte“, sagte Nägele-Leichtle. In ihrer Erklärung bezweifelte sie, dass die Entscheidung im Ortschaftsrat dem Grundsatz, dem Wohl aller zu dienen, geschuldet sei, sondern den Interessen einzelner, nämlich den Anwohnern des Wasserturms. Damit griff sie direkt ihren Fraktionskollegen Reiner Fink an, der wie sie in unmittelbarer Nähe des Wasserturms wohnt. Bernhard Schweizer warf Fink vor, einseitig mit Fakten umzugehen und zusammen mit anderen Standort-Gegnern Druck auf Machtolsheimer Bürger auszuüben.

Der so angegriffene Reiner Fink wehrte sich. Es ginge hier nicht um ein paar Antennen, vielmehr werde der Wasserturm zu einem „überregionalen Knotenpunkt“ für die Mobilfunktechnik ausgebaut. „Wehret den Anfängen“, sagte er, denn werde der Wasserturm für einen Anbieter geöffnet, „haben wir es nicht mehr in der Hand“, dann könnten sich andere Anbieter ebenfalls einklagen. Zudem bezweifelte Fink die Aussagekraft des TÜV-Gutachtens, das zu dem Schluss gekommen war, dass der Wasserturm für Machtolsheim der geeignetste Mobilfunkstandort ist. „Denn darin war der jetzige Antrag von E-Plus ja noch gar nicht enthalten“, so Fink.