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Vorstellungsgespräch

Gesucht: weiblich, schlank, tough

Suppingen / Lesedauer: 5 min

Neue Agentur in Suppingen sucht Hostessen für Basketballer
Veröffentlicht:01.04.2014, 18:00

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Shooting in Suppingen! Die Agentur „Wild Emotion Events“ bittet junge Frauen zum Vorstellungsgespräch. Die SZ war dabei.

„Ich kann mich nicht beschweren über die Menge an hübschen Frauen hier.“ Florian Gimple ist der Hahn im Korb an diesem Nachmittag in einem unscheinbaren Wohnhaus in Suppingen. Er sitzt in der Küche, sie wurde zu einem Warteraum umfunktioniert. Jana (22) und Verena (23) sitzen mit ihm am Tisch. Süßigkeiten liegen darauf. Sie sollen den bis auf Florian ausnahmslos weiblichen Gästen das Warten versüßen bis zum Shooting.

Eine Frau mit feuerrotem Haar betritt die Küche: die Gastgeberin und Chefin der Agentur „Wild Emotion Events“. „Hi, ich bin Gloria “, sagt sie. „Wollen wir hochgehen?“ Unterm Dach ist das Shooting in vollem Gange. Kostenlos für die abgelichteten Schönheiten. Denn Gloria Neugebauer (28) sucht neue Models für ihre Kartei.

Ruhe Suppingens schlägt Ulm

Bis auf einen Aufsteller vor dem Haus und einigen am Straßenrand geparkten Autos mehr als sonst deutet nichts auf das Casting hin, das hier abgehalten wird. Es ist das erste der Agentur in Suppingen. Gloria Neugebauer ist eigentlich noch mitten im Umzugsstress. „Ich hab’ mir schon einiges angeschaut in Ulm . Aber entweder ist es zu teuer oder die Lage passt nicht“, sagt Neugebauer. In Suppingen, da habe sie Platz. Sie hat mehrere Hunde und liebe die Natur, die Ruhe. „Da kann ich abschalten vom Trubel im Job.“ Zuletzt arbeitete sie in ihrem Ulmer Büro oder am Bodensee.

Doch Suppingen ist für Gloria Neugebauer kein Neuanfang. Nach ihrer Ausbildung beim Sender Radio7 machte sie sich schon 2010 mit ihrer Agentur selbstständig. Einer ihrer Kunden: die Ulmer Basketballer. Seit den ersten Spielen vermittelt Neugebauer Hostessen für die Vip-Gäste bei deren Heimspiele in der Ratiopharm Arena. Einer der Gründe, warum sie auch heute wieder eingeladen hat. Bei 500 Namen in ihrer Kartei habe sie zwar aufgehört zu zählen, sagt Neugebauer. Doch bei ständigen Wechseln, etwa, weil die Frauen wegzögen oder nach ihrem Studium einem Vollzeitjob nachgingen, sei auch sie ständig auf neue Mädchen angewiesen.

Fotograf Markus Fahrenheim kauert in der Hocke, eine junge Frau posiert, sie steckt in einem Kostüm. In dem gleichen wie die anderen, die noch an der Wand stehen und warten. Die Stimmung ist gelöst, aber der Fotograf lässt nicht locker, ist erst zufrieden, nachdem er gefühlt seine halbe Speicherkarte vollgeknipst hat. „Die nächste bitte.“

„Die Kostüme sind von mir. Und mit Markus arbeite ich schon länger zusammen“, sagt Gloria. Ihr sei Professionalität wichtig. Nicht nur beim Shooting, zu dem nicht jedes Mädchen zugelassen wird. Erst dann, wenn sie das Gefühl hat, „es passt“. Alles beginnt mit einem kurzen Kennenlerngespräch. Das Foto kommt dann mit in die Kartei, so dass die Agenturchefin immer die richtigen Mädchen für den richtigen Job parat hat.

An diesem Suppinger Casting-Tag erhofft sie sich bis zu 50 junge Frauen, 23 waren schon da. „Die meisten sind aus dem Raum Ulm“, sagt Gloria Neugebauer. Die Lage in Suppingen sei in Ordnung, da sie direkt eine Bushaltestelle vor der Türe habe. Nicht für sich, sondern eben die jungen Nachwuchsmodels. Ihr Handy klingelt. „Einfach aus dem Zug in Ulm raus und dann mit dem Bus nach Suppingen. Laut Plan 26 Minuten“, erklärt Neugebauer einer jungen Frau am anderen Ende der Leitung, die nicht genau weiß, wo es sich befinden soll, dieses Suppingen.

Auch von ihren Mädchen erwartet die 28-Jährige Professionalität. „Ich suche attraktive Persönlichkeiten. Sie dürfen nicht nur in der Ecke stehen, sondern müssen selbstsicher auf Menschen zugehen können.“ Dafür biete sie mindestens zehn Euro Stundenlohn, einen abwechslungsreichen Job und sie verweist darauf, dass ihre Mädchen während ihrer Einsätze bei ihr auch versichert seien. Wobei der Begriff Mädchen ein bisschen zu sehr nach blutjungen Heidi-Klum-Models klingt. Ihre „Mädchen“ seien in der Regel 18 Jahre und älter. Viele von ihnen Studentinnen, die etwas Geld nebenher verdienen wollten. So auch Verena und Jana. Erstere studiert, Jana ist Tanzlehrerin und tanzt eigentlich in den Pausen der Basketballer. Im Moment ist sie jedoch verletzt.

Agentur vermittelt auch männliche Promoter

Aus der Reihe „tanzt“ Florian Gimple. Er war eines der ersten Models der Agentur und ist noch immer dabei. „Ich bin der, der in Kostümen steckt“, sagt er. Denn die Agentur vermittelt nicht nur Hostessen, sondern auch Promoter für Werbezwecke oder Servicekräfte. Auch mit Gold Ochsen und dem Bad Blau arbeitet Gloria Neugebauer zusammen. Die Männer in ihrer Kartei könne sie jedoch fast an einer Hand abzählen. Neugebauers favorisiertes Beuteschema: weiblich, jung, schlank, „und fit und tough“, so die Agenturchefin. Die meisten Einsätze müssten schließlich im Stehen gemeistert werden. Und das sei eben nicht jederfraus Sache.

Sie würde sich auch über Auftraggeber von der Laichinger Alb freuen, sagt Gloria Neugebauer. Infos unter 0176 / 80209776,

www.wild-emotion-events.de ,