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Kläranlage in Westerheim verschlingt die satten Rücklagen

Westerheim / Lesedauer: 3 min

Kläranlage in Westerheim verschlingt die satten Rücklagen
Veröffentlicht:19.09.2013, 10:16

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Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2012 waren sehr gut, so dass die Gemeinde Westerheim gegenüber den Planungen statt 564 000 Euro nun satte 2,18 Millionen Euro mehr einnehmen und dem Vermögenshaushalt zuführen konnte. Die Freude über die Mehreinnahmen im Gemeinderat war vorhanden, doch sie war nicht euphorisch – und das aus guten Gründen.

Denn in die bis zum Jahresende 2012 angehäuften Rücklagen von 1,711Millionen Euro muss die Gemeinde in diesem und im nächsten Jahr kräftig greifen: 2013 müssen 800000 Euro für die technische Sanierung des Albbads entnommen werden und 2014 ebenfalls 800 000 für den Ausbau der Kläranlage.

Zudem müsse die Gemeinde Westerheim 2013 und 2014 aufgrund der guten Wirtschaftsjahre 2011 und 2012 mit einer Mehrbelastung durch den Finanzausgleich und mit weniger Schlüsselzuweisungen rechnen, machten Bürgermeister Hartmut Walz und Kämmerer Wolfgang Hofelich deutlich: So werde es 2014 aufgrund der hohen Steuereinnahmen 2012 rund 170 00 Euro weniger Schlüsselzuweisungen geben und rund 500 000 Euro seien als Kreis- und Finanzausgleichsumlage mehr zu entrichten. „Riesige Brocken“, wie Kämmerer Hofelich sagte. Denn: 2013 sind insgesamt 1,47 Millionen Euro und 2014 rund 1,97 Millionen Euro aus Westerheim abzuführen.

Wurde 2013 vor allem die technische Sanierung des Albbads bei Kosten von 1,2 Millionen vorfinanziert, so soll 2014 an erster Stelle die vom Land vorgeschriebene Sanierung der Kläranlage bei geschätzten Kosten von weit über einer Million Euro finanziert werden. Und dafür müssen die 2012 gut gefüllten Rücklagen dann kräftig angeknabbert werden. Über die Sanierung der Kläranlage wollen die Räte in ihrer nächsten Sitzung am 15. Oktober ausführlich beraten, bis Ende Oktober soll ein Zuschussantrag ans Land gehen. Um an den Fördertopf zu gelangen, hatten die Räte bereits 2011 die Abwassergebühren erhöht, damit der Abwasserhaushalt sich ausgeglichen war.

Für die Kläranlage in Westerheim – wie auch in Laichingen und vielen anderen Gemeinden im Land – fordert das Regierungspräsidium Tübingen eine zusätzliche Reinigungsstufe, da diese das gereinigte Abwasser in den Karst entwässern und es so ins Grundwasser gelangt. Spuren etwa von Medikamenten und Hormonen gilt es mit einem Absorptionsfilter zu beseitigen. Gerade im Karstgestein seien schädliche Stoffe möglichst vom Grundwasser fernzuhalten, verlangt das Land.

Den Ausbau ihrer Kläranlage möchte die Gemeinde Westerheim 2014 anpacken, vorbehaltlich der Zuschüsse vom Land. Im Vorfeld ließ die Gemeinde Westerheim bereits mehrere Varianten prüfen: So war auch daran gedacht, das Abwasser direkt nach Laichingen oder über Feldstetten nach Laichingen zur dortigen Kläranlage zu pumpen und dort reinigen zu lassen. Ebenfalls war eine Überlegung das Abwasser in die Fils zu leiten – ähnlich wie Heroldstatt in die Aach. Doch diese Alternativen schieden aus Kostengründen aus und sind inzwischen vom Tisch.