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Brauchtumsabend

Gigantisch: 4000 Narren springen durch Klein-Paris

Oberdischingen / Lesedauer: 2 min

NG Oberdischingen schultert ein Mammutprogramm – Der Narrensamen läuft beim Umzug mit
Veröffentlicht:27.02.2011, 20:15

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Brauchtumsabend und Umzug in Oberdischingen gehören in jedem Narrenkalender zu den regionalen Höhenpunkten der Fasnetssaison. So waren gestern geschätzte 4000 Narren aus der nahen und weiteren Umgebung unterwegs auf den Straßen von Klein-Paris, wie Oberdischingen in der närrischen Zeit heißt.

Für die Narrengesellschaft galt es ein Mammutprogramm zu schultern. Darum sprang auch nur der Narrensamen im Umzug mit, der große Rest musste schaffen. Da kam so mancher mitleidige Narrenfreund mit einem Schnäpsle zur Stärkung für Rainer Weishaupt und Beatrix Hörmann auf dem Sprecherwagen vorbei, und Pfarrer Harald Talgner bekam auch einen.

Dass der große Narrensprung gestartet war, hörte man lange, bevor man etwas sah: die Kuhglocken der Schweizer Treichler und Geiselschlöpfer – auch CDU (Club der Ungeküssten) genannt – führten traditionsgemäß den Umzug an. Die Regenwolken hatten sich rechtzeitig verzogen, zeitweise schien den Narren sogar die Sonne auf’s Häs. In bunter Mischung – mal eine Gruppe aus der nahen Umgebung, mal eine mit einer weiteren Anreise – zogen die Narren von der Höllgasse ihren Weg über die Bachstraße am Schlossplatz vorbei durch die Allee. Der Bürgermeister von Mühlhausen, der bei seinen Hexen mitsprang, begrüßte den Kollegen Benno Droste auf dem Sprecherwagen. Immer wieder forderten waghalsige Pyramiden und Hexenlifte La-Ola-Wellen von den Zuschauern am Straßenrand. Bonbons und Konfetti in Massen flogen durch die Luft. Spielmannszüge und Fanfaren sorgten für die richtige Stimmung am Umzugsweg.

Dreifaches „Male-fiz“

Mit einem lauten dreifachen „Male-fiz“ begrüßten die Oberdischinger und ihre Gäste den örtlichen Musikverein, die Mutter-und-Kind-Gruppe sowie den Narrensamen der Gauner, Malefizweiber und Henkertrommler. Riesig war dieses Jahr das Aufgebot der Ehinger Narrenzunft Spritzenmuck. Sie alle waren nach Oberdischingen gekommen, der Spritzenmuck höchstpersönlich mit Fanfaren. Dämonen, Hexen und vor allem die Kügele brachten viel Farbe in das närrische Geschehen, Kügele-hoi-Rufe vom Straßenrand begleiteten den Ehinger Aufmarsch. Aber auch die freien Zünfte wie Hölla-Hexa, Eschengeister, Turm-Deifel und Spittl-Goischdr fehlten nicht.

Schlösslespfeifer aus Erbach und Zigeuner aus Allmendingen fachten die Stimmung ordentlich an. Sogar Schultes Benno Droste und Pfarrer sangen beim „Fario, fario ho“ lauthals mit. Mehr als drei Stunden währte das Treiben auf den Straßen.

Bereits beim Brauchtumsabend am Samstag und beim Zunftmeisterempfang wurde ordentlich gefeiert.