StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauEhingenDeutsche Welle nimmt Ehingen in den Fokus

Drogeriemarktkette

Deutsche Welle nimmt Ehingen in den Fokus

Ehingen / Lesedauer: 2 min

Radiosender interviewt Menschen aus der Großen Kreisstadt zum Thema Schlecker
Veröffentlicht:18.04.2014, 19:20

Von:
Artikel teilen:

Die Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker liegt nun mehr als zwei Jahre zurück. Doch noch immer scheint das Interesse an Ehingen und Schlecker deutschlandweit groß zu sein. Anfang Juni wird im Länderreport der Deutschen Welle mit Sitz in Berlin ein 25-minütiges Spezial über Ehingen und den Fall Schlecker gesendet. Reporter Richard Fuchs war die vergangenen drei Tage in der Region unterwegs und hat O-Töne für den Beitrag gesammelt.

„Wir möchten in dem Beitrag den Fall Schlecker mit dem Fall Merckle vergleichen. Beides waren Unternehmer, die weit über die Region hinaus gewirkt haben und deren Unternehmen zerfallen sind“, erklärt Fuchs , der übrigens aus Munderkingen stammt, die Ausgangslage seiner Recherche. Denn laut Fuchs sei das Bild in Deutschland von einem schwäbischen Unternehmer so: „Der schwäbische Unternehmer arbeitet wirtschaftlich und spekuliert nicht über Gebühr. Der schwäbische Unternehmer denkt nachhaltig und denkt beim Wirtschaften weit über den Tag hinaus.“ Die Fälle Schlecker und Merckle seien laut Fuchs aber anders gelagert. „Merckle hat sich mit Unternehmensaktien verspekuliert und Schlecker hat eine Expansionspolitik betrieben, die zum Scheitern verurteilt war“, sagt der 34-Jährige, der das Ehinger Gymnasium besucht hat und nun hauptberuflich im Berliner Hauptstadtstudio der Deutschen Welle arbeitet.

Für seine Recherche hat sich der Radiomann mit vielen bekannten Menschen aus Ehingen unterhalten, um ein Bild davon zu bekommen, wie die Stadt zwei Jahre nach Schlecker dasteht und welche Meinungen über Anton Schlecker als Sohn der Stadt vorhanden sind. Gesprächspartner waren unter anderem Oberbürgermeister Alexander Baumann, Alt-OB Johann Krieger, Prälat Franz Glaser und der Dialektforscher Hermann Wax. Auch bei der Schwäbischen Zeitung Ehingen, die den Fall Schlecker über Jahre hinweg begleitet hat, war Richard Fuchs zum Gespräch. „Ich habe Schlecker immer mit meinen Berliner Augen wahrgenommen. National gesehen war es ein Unternehmen, das ständig mit den Gewerkschaften im Clinch lag“, erklärt Fuchs. Dass die Wahrnehmung in Ehingen durchaus auch eine andere war, so Fuchs, konnte der Radioreporter bei den vielen Gesprächen feststellen. Und dass die Stadt Ehingen unter der Schlecker-Insolvenz finanziell nicht leiden musste, hat OB Alexander Baumann per Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen der Kommune erklärt. Gegenüber der SZ sagte Baumann: „In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Gewerbesteuer nicht signifikant verändert.“ Eine Tatsache, die viele Menschen beispielsweise im Norden der Republik anders eingeschätzt haben.

Anfang Juni also wird Ehingen wieder einmal deutschlandweit im Radio zu hören sein. Man darf gespannt sein, welche Richtung der Radiobeitrag dabei einschlagen wird.