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Mahnwache

Rund 100 Menschen halten Mahnwache für den Frieden

Biberach / Lesedauer: 2 min

Angesichts schwelender Konflikte und andauernder Kriege wünschen sich Moslems und Christen gewaltlose Alternativen
Veröffentlicht:18.04.2014, 19:45

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Rund 100 Menschen in Biberach haben sich am Abend des Karfreitags zum Satz „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ bekannt. Bei der Mahnwache für den Frieden schärften Christen und Moslems das Bewusstsein, dass es auch ohne Krieg und Waffen geht.

Angesichts der Konflikte in Nahost, in Syrien, in Afrika, der Ukraine und Afghanistan und angesichts des 100. Jahrestags des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs zitierte Roland Groner vom Biberacher Friedensbündis die jüngst ermordete Fotojournalistin und Pazifistin, Anja Niedringhaus: „Mit Panzern löst man keine Probleme.“ Ines Fischer, Pfarrerin in Mengen, machte den Grund eines jeden Krieges in dem kleinen Gefühl der Menschen aus, er sei gedemütigt worden oder zu kurz gekommen. Sie kritisierte offen den Friedensnobelpreis für die Europäische Union. So genehmige der EU-Staat Deutschland Jahr um Jahr mehr Waffenlieferungen ins Ausland, insbesondere Kleinwaffen seien die eigentlichen Massenvernichtungswaffen, auf deren Konto 90 Prozent der Kriegstoten gingen.

Der Biberacher katholische Priester Paul Odoeme erzählte von den gewaltsamen Konflikten zwischen Christen und Moslems in seiner Heimat Nigeria. Die Stimmen der Opfer mahnten ihn, jedes unfriedliche Gefühl wie Hab- und Machtgier, Angst und Stolz in sich auszusöhnen. „Ich will in meiner kleinen Welt Frieden stiften.“

„Islam heißt Frieden machen“, erläuterte dann Hakki Yildiz, Vorbeter des türkisch-islamischen Kulturvereins in Biberach. Das sei Frieden mit Gott, mit sich, mit den Mitmenschen. Dem Islam sei das Leben heilig, darum dürfe es keine Anschläge, keine Kriege in seinem Namen geben.