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Heeresmusikkorps

Heeresmusikkorps 12 spielt zugunsten der Öchsle-Lok 99 633

Maselheim / Lesedauer: 2 min

Heeresmusikkorps 12 spielt zugunsten der Öchsle-Lok 99 633
Veröffentlicht:14.03.2012, 19:15

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Klaus-Peter Schust, Geschäftsführer der Öchslebahn-Betriebsgesellschaft, erläuterte in seiner Begrüßung, dass die Einnahmen des Konzertes für die Restaurierung der Öchsle-Lok 99 633 verwendet werden. Diese wurde vor mehr als 100 Jahren in Esslingen gebaut, verbrachte die ersten Jahrzehnte auf der Strecke zwischen Biberach und Ochsenhausen und zwischen Buchau, Schussenried und Riedlingen. Nachdem sie einige Jahre im Jagsttal gefahren war, kehrte die Lok vor 10 Jahren zurück. Inzwischen hat sie etwa 3 Millionen Kilometer „auf dem Buckel“ und bedarf der kostenintensiven Überholung.

Das großartige Konzert der 52 Militärmusiker unter der Leitung von Oberstleutnant Burkard Zenglein trug dazu bei. Der Dirigent hatte zum 50. Geburtstag des Musikkorps ein spannendes Programm zusammengestellt, das von einfacher Marschmusik bis zu komplizierten sinfonischen Bläsersätzen die ganze Bandbreite des Orchesters aufblätterte. Vom englischen Romantiker Gustav Holst hörte man die dreisätzige „First Suite for Military Band“, einem der Eckpfeiler konzertanter Blasmusik mit majestätischer Klangarchitektur, packenden Harmonieverschiebungen und einem Scherzo mit fröhlichem Piccolo.

Filmmusik ist immer ein Knüller für ein überdurchschnittlich fähiges Blasorchester wie dieses. Zwei Sätze aus „Der Herr der Ringe“ brachten eine Vielzahl von Stimmungen mit ausdrucksstarker Trompetenstimme, großer Fanfare, einem Parforceritt des Schlagwerks. Es folgte der unvermeidliche „Krieg der Sterne“ mit dem grandiosen Eingangsthema, der Musik des weisen Yoda, mit dem Imperiumsmarsch. Das optimale Zusammenspiel der Bläser machte das Fehlen der originalen Streicher fast vergessen. Altsaxophonist Sven Hippeli als Solist „Against all Odds“ des Altrockers Phil Collins. Der Tonsatz klang herrlich impulsiv, wie improvisiert. Mit den faszinierenden Rhythmen in „Listen up“ von dem Jazzer Quincy Jones zeigte die Band einen weiteren Höhepunkt ihrer gestalterisch so breiten Palette. Markus Lenhardt sang den von Marlene Dietrich bis Max Raabe vielfältig variierten „Schönen Gigolo“ im Jazz- und Rockstil, wirkte in den weichen Stellen fast ein bisschen wie Elvis Presley.

Die Bläser kosteten unter der betonten Führung ihres Dirigenten die raffinierten Arrangements genüsslich und souverän aus. Auch bei den groß klingenden Tutti war es nie dick und wuchtig; Eleganz und Transparenz blieben in jeder dynamischen Situation erhalten.