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Tennisszene

Pfizenmaier gewinnt verdient den Titel

Biberach / Lesedauer: 3 min

Im Finale schlägt die 19-Jährige aus Kamen Jana Nabel aus Braunschweig in zwei Sätzen
Veröffentlicht:12.12.2011, 11:35

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19 Jahre jung, blond, hübsch, eloquent. Mehr kann man(n) nicht erwarten von einer deutschen Tennismeisterin. Aber Dinah Pfizenmaier aus Kamen hat viel mehr zu bieten als diese typischen Klischees. Sie ist in diesem Jahr zum Shooting-Star der deutschen Tennisszene geworden. Zumindest unterhalb der großen internationalen Turniere.

In der Weltrangliste ist sie von Null auf Platz 264 geschossen. „Ich weiß nicht, ob das im kommenden Jahr so weiter geht. Ich mache mir da keinen Druck“, sagt die 19-jährige Westfälin, die in der deutschen Rangliste vor den Titelkämpfen in Biberach auf Platz 20 eingestuft war. Das wird nach oben gehen, zu überlegen hat Dinah Pfizenmaier die deutschen Meisterschaften gewonnen. Ihr 26. Sieg in Folge übrigens.

Auch wenn es im Finale im ersten Durchgang noch etwas nervös wirkte, was die 19-Jährige auf dem Centercourt vor sehr gut gefüllten Tribünen zeigte. Die Eigenfehlerquote war zu hoch, Dinah Pfizenmaier machte zu viele Doppelfehler. So kam es dann noch noch zum Tiebreak, obwohl Pfizenmaier das wichtige siebte Spiel gebreakt hatte. Aber es lag auch an ihrer Gegnerin: Jana Nabel , die im Halbfinale schon die Topgesetzte Annika Beck beherrscht hatte, stand verdient im Finale.

Wie schon eine Woche zuvor in Essen. Dort war die 16-Jährige am vergangenen Sonntag deutsche Jugendmeisterin geworden. „Ich musste im zweiten Satz meinen Kräften Tribut zollen“, meinte die hochaufgeschossene Norddeutsche, die für Braunschweig spielt. Nabel kam zurück im ersten Satz, nahm Pfizenmaier das Aufschlagspiel wieder ab, musste dann aber der drei Jahre älteren den Satzgewinn doch noch lassen. „Danach habe ich nicht mehr gut aufgeschlagen und Dinah ist immer sicherer geworden, fand Jana Nabel auch eine Erklärung für den verlorenen zweiten Satz. Sie spielte nicht mehr so druckvoll, dagegen legte Pfizenmaier einen Zahn zu, vor allem die Rückhand kam jetzt ein ums andere Mal unerreichbar für Jana Nabel. „Ich bin unglaublich glücklich, diesen Titel kann mir niemand mehr nehmen“, sagte Pfizenmaier, die sichtlich Spaß hatte, in Biberach zu spielen.

Eine top-organisierte Veranstaltung sei es gewesen und auch die Stadt habe ihr gefallen. Dennoch steht zu befürchten, dass Dinah Pfizenmaier das erste und letzte Mal an der Riss gespielt hat.

Ein letztes Mal in Biberach

Schließlich will sie 2012 an den Qualifikationen für die Grand Slam Turniere teilnehmen. „Für Melbourne wird es knapp, aber Roland Garros und Wimbledon habe ich im Blick.“ Und das ist ihr durchaus zuzutrauen, so dass man in Biberach wohl in ein paar Jahre sagen könnte: Vor ein paar Jahren war Dinah Pfizenmaier hier deutsche Meisterin, jetzt ist sie in der Weltrangliste unter den Top…. Aber auch Jana Nabel könnte es schaffen, wenn sie ihre Leistung stabilisieren kann. Wer mit 16 Jahren schon ein solches Schlagrepertoire zu bieten hat, kann mehr werden als deutsche Vizemeisterin.