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Schusswaffe

Schwaben rüsten auf

Bayern / Lesedauer: 1 min

„Kleine Waffenscheine“ besonders begehrt – Grüne sind besorgt
Veröffentlicht:23.04.2017, 17:05

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Die Bayern rüsten auf. Nach Angaben des bayerischen Innenministeriums ist die Zahl der erlaubnispflichtigen Schusswaffen in Privatbesitz bis Ende des Jahres 2016 auf 1,16 Millionen angestiegen. Das waren 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Als „besorgniserregend“ bezeichnete die Vorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag Katharina Schulze vor allem die Zunahme an ihrer Meinung nach „lebensgefährlichen“ Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen.

Schulze hatte nach der Waffendichte im Freistaat gefragt. Aus der Antwort von Innen-Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) geht hervor, dass die Behörden im Vorjahr 33 198 sogenannte „kleine Waffenschein“ ausgestellt haben, welche dazu berechtigen, Schreckschusswaffen in der Öffentlichkeit zu führen. 2015 waren es nur etwa ein Sechstel. 12 707 Personen erhielten 2016 eine Waffenbesitzkarte – 16,6 Prozent mehr als im Vorjahr. 76 Personen wurde der „große Waffenschein“ ausgestellt, der dazu berechtigt, die Schusswaffe auch in der Öffentlichkeit zu tragen.

2016 kamen im Freistaat durch Schusswaffen 38 Personen um. Neun davon starben durch den Amoklauf in einem Münchener Einkaufszentrum. In 19 Fällen handelte es sich um Selbsttötungen. In nahezu allen Fällen kamen bei den Taten nicht registrierte, illegale Schusswaffen zur Anwendung. Einzige Ausnahme ist die Tötung eines Polizeibeamten im mittelfränkischen Georgensgemünd durch einen sogenannten Reichsbürger.

Bei den Behörden waren zum 1. Januar 2017 im Regierungsbezirk Schwaben 151794 Schusswaffen registriert, die sich auf 28 106 Waffenbesitzer verteilten. Die meisten der Waffen waren demnach in bei den Landratsämtern Augsburg (24 575), Günzburg (16 031) und Unterallgäu (13 986) erfasst.