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Legal, aber fragwürdig

Bayern / Lesedauer: 1 min

Legal, aber fragwürdig
Veröffentlicht:18.05.2016, 18:28

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Die CSU hat dringenden Bedarf an politisch talentierten Frauen. Trotzdem haben die CSU und ihr Vorsitzender Horst Seehofer bisher die Arme für Christine Haderthauer nicht geöffnet. Es gibt dafür gute Gründe.

Juristisch hat sich die ehrgeizige Ingolstädterin kaum etwas zu Schulden kommen lassen. Haderthauer sieht die Dinge als kühle Juristin: Entweder etwas ist legal oder nicht. Und wenn es legal ist, gibt es für Vorwürfe keinen Grund. Doch bei der Auswahl politischen Spitzenpersonals zählen auch noch andere Kriterien: Glaub- und Vertrauenswürdigkeit, Empathie und die Fähigkeit zur Selbstkritik. Und da hat Haderthauer, nun ja, noch Nachholbedarf.

Das Geschäft mit teuren Modellautos, das Haderthauers Ehemann mit Hilfe von in der Psychiatrie untergebrachten Mehrfachstraftätern betrieb, war eine sehr fragwürdige Sache. Diese Geschäftemacherei unter Umgehung von Vorschriften als ein „von Idealismus getragenes Engagement finanzieller Art“ zu bemänteln, wie es die Ex-Ministerin getan hat, belegt vor allem eines: einen defekten moralischen Kompass.

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