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Streit um „Landshut“-Präsentation

Baden-Württemberg / Lesedauer: 2 min

Konzept offen, Finanzierung offen – und die Stadt Flensburg fühlt sich getäuscht
Veröffentlicht:03.09.2017, 19:03

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In der Diskussion um die Zukunft der Lufthansa-Maschine „Landshut“ gibt es Streit zwischen dem Auswärtigen Amt und der Staatsministerin für Kultur und Medien. Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet, lehnt Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) es ab, dass das Flugzeug, das sich zur Zeit noch im brasilianischen Fortaleza befindet, ohne Ausstellungskonzept direkt nach dem Transport in Friedrichshafen zusammengebaut wird.

Nur in diesem Fall könnte die historische Boeing 737, die Terroristen am 16. Oktober 1977 entführten, um Mitglieder der Roten Armee Fraktion freizupressen, am 40. Jahrestag des Terroraktes am Bodensee im privaten Dornier-Museum präsentiert werden. Grütters’ Behörde fordert vor der Montage des Flugzeuges, das auf Initiative von Außenminister Sigmar Gabriel ( SPD ) aus Brasilien geholt, restauriert und der Öffentlichkeit als Erinnerung an die Deutschen Herbst präsentiert werden soll, eine inhaltliche Strategie für die Präsentation. Die gibt es nach Angaben des „Spiegel“ bislang nicht, der sich auf ein Protokoll einer Besprechung zwischen Vertretern des Auswärtigen Amtes und der Kulturstaatsministerin sowie der Dornier-Stiftung und dem Bonner Haus der Geschichten am 8.August in Friedrichshafen beruft.

Offen ist außerdem die Finanzierung des Projektes. Der Transport des Flugzeuges soll nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“ rund 1,5 Millionen Euro kosten. Um dieses Geld zusammenzubekommen, läuft ein Spendenaufruf des Auswärtigen Amtes, der „Bild“-Zeitung und der Dornier-Stiftung. Wer die Kosten für das inhaltliche Konzept und für die Ausstellung übernehmen soll, ist ebenfalls unklar. Die Stadt Friedrichshafen lehnt eine dauerhafte Förderung ab.

Großer Unmut herrscht zudem in Flensburg: Der Stadt, die die „Landshut“ gerne ausstellen würde, sei nach Angaben von Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) ein „offener Wettbewerb“ um den Zuschlag der historischen Maschine zugesagt worden. Diese Darstellung weist das Auswärtige Amt zurück.