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Siebenschläfer

Hitzewellen und Unwetter bestimmen den Sommer

Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Hitzewellen und Unwetter bestimmen den Sommer
Veröffentlicht:26.06.2017, 14:41

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Immer am Siebenschläfertag, dem 27. Juni, soll sich entscheiden, wie der schön der Sommer im jeweiligen Jahr wird. Was tatsächlich am Siebenschläfertag dran ist, erklärt Roland Roth von der Wetterwarte Süd, der im Gespräch mit Ingrid Augustin zudem eine vorsichtige Prognose wagt, wie der Sommer 2017 wird.

Wie kam der Siebenschläfertag zu seinem Namen?

Da gibt es gleich mehrere verschiedene Theorien. Die eine besagt, dass die Bezeichnung von der gleichnamigen Schlafmaus herrührt, der man nachsagt, sieben Monate des Jahres zu verschlafen. Vielleicht hängt es auch mit dem Siebengestirn zusammen, das Ende Juni als Sternengruppe am Himmel erscheint. Am wahrscheinlichsten ist aber wohl die Erklärung, dass der Siebenschläfertag sich auf eine Legende bezieht, nach der sich sieben Jünglinge während der Christenverfolgung im Jahre 251 in einer Höhle versteckten, dort eingemauert und 200 Jahre später entdeckt und aufgeweckt wurden.

Ist meteorologisch etwas am Siebenschläfer dran?

Auf jeden Fall. Es gibt zwei Zeiträume im Jahr, in denen man recht gut das Wetter der kommenden Wochen prognostizieren kann. Der eine ist zwischen Weihnachten und Heiligdreikönig, daran kann man den Hochwinter vorherhersagen, und die Zeit um den Siebenschläfer, also den 27. Juni, für den Hochsommer.

In diesem Zeitraum legt sich eine sogenannte Großwetterlage fest – sprich eine mittlere Verteilung der Hoch-und Tiefdruckgebiete -, die dann mit rund 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit in den folgenden Wochen das Wettergeschehen bestimmt. Beim Siebenschläfer richten wir unser Augenmerk vor allem auf das Azorenhoch. Wenn von den Azoren viele Hochdruckgebiete zu uns geschickt werden, dann wird der Sommer warm und trocken. Weilt das Azorenhoch allerdings weit draußen auf dem Atlantik, dann wird das Wetter von den Tiefdruckgebieten dominiert, der Sommer eher feucht und kühl.

Solche wiederkehrenden Wetterlagen – Meteorologen reden dann von Witterungsregelfällen - gibt es immer wieder, beispielsweise die Eisheiligen im Mai, die Schafskälte im Juni oder das Weihnachtstauwetter. Besonders wichtig ist aber, dass man anhand nur eines einzigen, isolierten Tages, keine Vorhersagen treffen kann. Wichtig ist den Zeitraum vor und nach dem Tag zu beobachten. Beim Siebenschläfer wäre das etwa vom 22./23. Juni bis zum 5./6. Juli.

Also befinden wir uns gerade am Anfang der Beobachtungsphase. Gibt es denn schon Hinweise auf den Sommer 2017?

Basierend auf den vergangenen Tagen lässt sich zumindest eine Tendenz erkennen: Es spricht vieles dafür, dass es im Sommer 2017 Hitzewellen, zum Teil mit Temperaturspitzen mit bis zu 36, 37 Grad geben wird. Denen werden dann markante, nicht unproblematische Abkühlungen mit Starkregen, Hagel und auch Unwettern folgen. Der Begriff vom „Schaukelsommer“ trifft es heuer ziemlich gut.