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Getäuscht

Ärger um AfD-Wahlkampf auf Bodensee-Schiff

Baden-Württemberg / Lesedauer: 1 min

Ärger um AfD-Wahlkampf auf Bodensee-Schiff
Veröffentlicht:19.09.2017, 20:04

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Die Schifffahrtsbetreiber fühlen sich getäuscht: Eine „Brunchfahrt unter Freunden“ auf dem Bodensee hat sich am Sonntag als AfD-Wahlkampfveranstaltung herausgestellt.

Vor einigen Wochen habe ein Privatmann das Schiff für die Tour mit Start in Überlingen gebucht, sagte Inhaberin Susanne Held am Dienstag im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. „Gegen 11 Uhr war dann klar, dass es sich um einen Wahlkampftermin der AfD handelt“, so Held weiter. „Eine Dame hat einen unserer Mitarbeiter gefragt, ob von dem Landungsplatz das Schiff der AfD-Veranstaltung abfährt.“ Zudem sei ein Kamerateam des ZDF vor Ort gewesen.

Das Schiff sei für 70 Personen gebucht worden, an Bord seien 120 gewesen. Spitzenkandidatin Alice Weidel und die weiteren Passagiere durften ihre vierstündige Tour zwar antreten – aber mit Einschränkungen. „Einige von den Gästen hatten Material wie Plakate und Banner der AfD dabei. Wir haben unterbunden, dass sie diese auf dem Schiff aufhängen“, so Held. „Hätten wir zudem vorher gewusst, dass es sich um eine AfD-Veranstaltung handelt, hätten wir die Buchung gar nicht angenommen.“

Die Inhaberfamilie möchte die Einnahmen der Fahrt nun spenden. „Der Betrag steht noch nicht ganz fest. Aber wir möchten das Geld der Überlinger Flüchtlingshilfe zukommen lassen“, sagte Held.

Die AfD äußerte sich bis Redaktionsschluss nicht auf Anfragen über Telefon und E-Mail. Über den Vorgang am Sonntag hatte zunächst der „Südkurier“ berichtet.