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Pferdezuchtbetrieb

Mann erschlägt Wachschweine in Pferdezuchtbetrieb

Leutkirch / Lesedauer: 3 min

Polizei vermutet „Vorbereitungshandlungen zur Pferdeschändung“
Veröffentlicht:06.02.2014, 19:50

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Große Besorgnis besteht derzeit in Leutkirch in einem Pferdezuchtbetrieb. Am Mittwoch drang in der Zeit zwischen 3 und 10 Uhr ein bislang unbekannter Täter in die Pferdestallung ein und tötete die beiden in einem Stall befindlichen Minihängebauch-/Wildschweinmischlingsschweine. Der Besitzer der Pferde wurde auf den Unbekannten aufmerksam, worauf dieser flüchtete.

Mit einem unbekannten Gegenstand zertrümmerte der Täter laut Polizeibericht die Schädel der Tiere, die als „Wachschweine“ im Stall eingesetzt wurden.

Im Zusammenhang mit dieser Tat dürften laut Polizei aller Wahrscheinlichkeit nach mehrere Vorfälle auf dem Gelände des Zuchtbetriebs, beginnend im Spätjahr 2013, stehen.

Seit Oktober ein Verdächtiger

Im Oktober vergangenen Jahres wurde von den Zuchtbetreibern eine fremde Person im Stall ertappt, die sich auffällig nach dem Zuchtbetrieb informierte. So wollte die Person die Anzahl der Stuten wissen, wie viele davon trächtig seien und wo sich die Pferde in der Nacht aufhalten würden. Tags darauf beobachtete eine Nachbarin eine männliche Person, die Fotografien von der Koppel fertigte.

„Die Täter sind eine besondere Gattung von Menschen, die besondere Lustgefühle haben, wenn sie Stuten verletzen“, sagt Anton Kempter , Leiter des Polizeireviers Leutkirch. „Sie sind vor der Tat unterwegs und spähen aus, wo die Pferde sind. Sie besuchen Gestüte und gehen in den Stall. Wenn man sie anspricht, haben sie Ausreden.“

Stacheldraht angebracht

Anfang Dezember wurden auf der Koppel eine Rolle Stacheldraht und Mitte Januar diesen Jahres mehrere Stücke Stacheldraht, jeweils in einer Länge von etwa 25 Zentimetern, verteilt. „Der Täter wollte wohl, dass sich die Pferde daran verletzen“, so Kempter.

Im Februar beschädigte ein bislang unbekannter Täter die Koppelumzäunung, indem er einen Koppelpfosten aus der Erde herausgezogen hatte.

Pferdeschändung geplant?

Die Handlungen lassen das Verdachtsmoment zu, schreibt die Polizei, dass diese in unmittelbarem Zusammenhang mit der Tötung der beiden als Wachschweine eingesetzten Mischlingsschweine stehen und konkrete Vorbereitungshandlungen zur Pferdeschändung, also Planungen, Überwachungen und Besuche, gemacht wurden.

Bei der Person, die sowohl den Zuchtbetreibern als auch der Nachbarin aufgefallen war, dürfte es sich um ein und dieselbe Person handeln. „Auch in anderen Stallungen und auf anderen Koppeln im bayerischen Bereich, die nicht in unserem Zuständigkeitsbereich liegen, haben Kollegen bereits Schändungen festgestellt“, sagt Kempter. Die Täter hätten oftmals ein größeres Einzugsgebiet. 50 Kilometer Umkreis sei dabei keine Seltenheit.

Verletzt wurden die Pferde in dem Leutkircher Zuchtbetrieb bislang noch nicht. „Aber man geht davon aus, dass es irgendwann passiert“, sagt Kempter. In seinem Zuständigkeitsbereich habe es in der Vergangenheit glücklicherweise noch keine Vorfälle gegeben.

Personenbeschreibung

Der Mann wird wie folgt beschrieben: Alter zwischen 45 und 50 Jahre, etwa 1,90 Meter groß, hagere beziehungsweise schlanke Gestalt, kurze helle Haare mit Glatze am Hinterkopf („Platte“), bekleidet mit blau-kariertem Hemd und Arbeitshose, gepflegte Erscheinung, sprach mit schwäbischem Dialekt.

Den Angaben der Eheleute gemäß fuhr der Mann einen braun-metallic-farbenen Geländewagen; bei der Beobachtung der Nachbarin einen Tag später führte er einen silbernen Kombi.

Wer kann Hinweise zu dieser Person geben? Sämtliche Hinweise, die zur Ermittlung des Täters führen können, nimmt das Polizeirevier Leutkirch, Telefon 07561/84883333, entgegen.