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Stundentakt

Kommunen fordern Stundentakt

Leutkirch / Lesedauer: 2 min

Vorschlag soll Bahnverkehr zwischen Memmingen und Lindau sinnvoll verbessern
Veröffentlicht:07.10.2012, 16:35

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Bei der Forderung um die Wiedereinführung des Stundentakts auf Bahnstrecke zwischen Memmingen und Lindau ziehen die Oberbürgermeister und Bürgermeister der an der Strecke liegenden Kommunen an einem Strang.

In einem Schreiben an die Verkehrsminister Baden-Württembergs und Bayern stellen die Oberbürgermeiser der Städte Leutkirch, Wangen, Lindau und Memmingen sowie die Bürgermeister von Aichstetten, Aitrach, Tannheim, Kißlegg und Hergatz nicht nur die Forderung in den Raum, sondern liefern gleich einen Lösungsvorschlag mit ab.

Nach einem Gespräch mit Verantwortlichen der Deutschen Bahn Ende April dieses Jahres habe sich gezeigt, dass zwischen Friedrichshafen und Lindau eingesetzte Triebwägen der Bahn Standzeiten hätten, die – inklusiver Personal – verlagert werden könnten, um damit den Stundentakt zumindest bis Wangen zu gewährleisten.

Dies teilte der Leutkircher Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle stellvertretend für die die Gemeinde- und Stadtoberhäupter bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag mit. In Wangen wiederum sei es dann möglich, die Standzeiten des Regio-Shuttles zu verlagern, um die Lücke in Richtung Memmingen zu schließen. Aufgrund dieser Maßnahmen bleibe die erneute Einführung des Stundentakts für die Länder Baden-Württemberg und Bayern finanziell im überschaubaren Rahmen, teilte Henle mit.

Für die Bahn bedeute dies weitere Einnahmen bei überschaubaren Betriebskosten, belegte der Leutkircher OB die Sinnhaftigkeit des Vorschlags. Nun liege es an der Deutschen Bahn, „ein bezahlbares Angebot“ zu unterbreiten, um von den beiden Bundesländern den Zuschlag zu erhalten. Mit dem Zweistundentakt bleibe zumindest das Land Baden-Württemberg derzeit „klar hinter seinem Anspruch zurück“, ergänzte Leutkirchs Finanzbürgermeister Martin Bendel. „Wir sind doch nicht weniger wert als die Menschen in Nagold oder Pforzheim“, stellte Henle fest. Hintergrund: Dort gibt es seit geraumer Zeit gar einen Halbstundentakt.

Mit dem Fahrplan 2005 hatte Baden-Württemberg rund 500000 Kilometer pro Jahr aus dem Fahrplan gestrichen, seither verkehrt lediglich alle zwei Stunden ein Zug zwischen Memmingen und Wangen/Hergatz. Generell führe der Vorschlag der

Oberbürgermeister und Bürgermeister zu einer Angebotsverbesserung und letztlich zum Stundentakt zwischen Leutkirch und Memmingen, klärte Henle auf. Hierfür seien rund 300000 Kilometer pro Jahr erforderlich, die sich die „Aufgabenträger etwa hälftig teilen“.