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Sammelcontainer

Illegale Altkleidersammler: Ravensburg will kein Verfahren à la Biberach

Leutkirch / Lesedauer: 1 min

Landratsamt sieht aber keinen Anlass für ein Verfahren gegen dubiose Unternehmer nach Biberacher Vorbild
Veröffentlicht:17.01.2013, 00:25

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Nachdem in Leutkirch, Wangen und Aitrach Sammelcontainer für Altkleider der umstrittenen Organisation „Familiennothilfe BNH“ aus Dortmund aufgetaucht waren, hat jetzt der Kreis Ravensburg dazu ausführlich Stellung genommen.

Auf SZ-Anfrage schreibt Kreissprecher Franz Hirth , bisher sei dem Kreis nur ein Fall in der Region bekannt gewesen. Das liege daran, dass das umstrittene Sammelunternehmen „versäumt hat, uns dies mitzuteilen“. Laut Kreislaufwirtschaftsgesetz müssen Unternehmen Kleidersammlungen beim Landratsamt anzeigen und dabei unter anderem einen „Nachweis der Verwertung“ der gesammelten Altkleider erbringen. „Im konkreten Fall fehlen bis heute diese Nachweise“, schreibt Hirth. Er weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Kommunen und auch Privatleute solche illegal aufgestellten Sammelcontainer entfernen lassen dürfen.

Nachdem der Kreis Biberach zu Wochenbeginn ein Verfahren gegen illegale Kleidersammler eingeleitet hat, will der Kreis Ravensburg aber noch bis auf Weiteres auf ein ähnliches Vorgehen verzichten. „Wir werden die Entwicklung im Auge behalten und angemessen vorgehen, sollte es zu entsprechendem 'Wildwuchs’ kommen“, schreibt Hirth stattdessen.

Solange die Weltmarktpreise für Altkleider hoch seien, lohne sich für dubiose Privatfirmen das Kleidersammeln per Container. Er fürchtet, dass die Anbieter bei sinkenden Preisen wieder verschwinden und seriöse Entsorger dann wieder die Lücke decken müssten – zu Lasten der Steuerzahler.

Die Container in der Region waren bekannt geworden, nachdem der DRK-Kreisverband auf illegale Sammelaktionen hingewiesen hatte. Laut DRK sind seriöse Hilfsorganisationen auf Kleiderspenden angewiesen, um ihre eigene Arbeit zu finanzieren. Die Helfer warnen daher vor der Nutzung unbekannter Container.