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Regierungspräsidium

Center-Parcs-Eröffnung rückt in weite Ferne

Leutkirch / Lesedauer: 3 min

Weiterhin fehlt es an Investoren – Projektentwickler Janssen hat einen anderen Job
Veröffentlicht:17.12.2013, 18:45

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Die unendliche Geschichte um den Center Parcs Allgäu geht weiter: „Wir haben für die Umsetzung des Projekts eine zweijährige Verlängerung beim Regierungspräsidium Tübingen beantragt“, gab am Dienstag Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle bekannt. Außerdem fehlt es weiter an Geldgebern. Und Projektentwickler Jan Janssen ist nicht mehr an Bord.

Der Antrag auf Verlängerung ist laut Henle nötig geworden, weil laut Förderbescheid des Regierungspräsidiums der Freizeitpark bis 31. Dezember 2015 in Betrieb genommen werden muss. „Das schaffen wir aber nicht“, so der OB. Ein Grund: Die Entmilitarisierung und die Rodung von Baufeldern stehen noch aus.

Zudem gibt es weiter keine Zusage von Investoren. „Die Gesamtfinanzierung ist immer noch nicht gestemmt“, sagt der scheidende Projektkoordinator Jan Janssen. Ausschlaggebend seien die Wirtschaftskrise in Europa und der Stellenwert der Tourismusbranche. „Keiner investiert in den Tourismus – auch keine Landesbanken“, so Janssen.

Entwickler geht in den Spreewald

Janssen war vor etwa vier Jahren als Entwicklungsdirektor mit den Planungen für den Center Parcs gestartet. Nun zieht er sich zurück. „Meine Aufgabe war es, ein Grundstück zu finden, es zu sichern zu kaufen und das Genehmigungsverfahren zu durchlaufen“, sagt er. All das habe er bereits seit längerem realisiert. Seit vier Wochen ist er nun Geschäftsführer des Freizeitparks Tropical Islands im Spreewald, hinter der nach Angaben im Internet eine Unternehmensgruppe aus Malaysia steht.

Für den möglichen Center Parcs Allgäu sind künftig Frédéric Durousseau, Geschäftsführer des im Sommer 2013 eröffneten Center Parcs am Bostalsee im Saarland, und Frank Daemen, Geschäftsführer von Center Parcs Deutschland, zuständig. „Da die Anlage am Bostalsee fertig ist und das Bauteam nun frei, kann es im Allgäu eigentlich losgehen“, erklärt Janssen zum Abschied nach wie vor optimistisch. Er habe alles perfekt vorbereitet, das Bauteam stehe bereit – nur an der Finanzierung fehle es noch.

Blickt der Projektkoordinator auf seine Zeit im Allgäu zurück, gibt er sich im Pressegespräch wehmütig. Er gehe mit sehr viel Herzschmerz weg. „Wenn der Center Parcs Allgäu in ein paar Jahren realisiert wird, werde ich mir dort eine Zweitwohnung zulegen“, sagt er. Janssen betont: „Ich bin immer noch davon überzeugt, dass er der erfolgreichste in Europa werden wird.“ Geplant ist ein Riesenspaßbad samt karibischem Ambiente und 800 bis 1000 Bungalows mit bis zu 5600 Betten.

Wann die Pläne eventuell real werden, diese Frage ließen auch Janssens Nachfolger offen. „Es ist schwierig, eine Prognose abzugeben“, sagte Frédéric Durousseau auf die Frage, ob der Ferienpark bis 2017 eröffnen kann. Wichtig sei, dass Gespräche mit potenziellen Investoren liefen. Und: „Wir hoffen, dass wir mit ihnen den Weg bis zum Ende des Prozesses gehen werden.“ Und der soll möglichst vor 2017 erreicht sein: „Wir haben nämlich auch keine Interesse daran, bis dahin zu warten.“