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Dethleffs-Geschäftsführer Fritz sagt endgültig Adieu

Isny / Lesedauer: 3 min

Dethleffs-Geschäftsführer Fritz sagt endgültig Adieu
Veröffentlicht:24.01.2012, 18:05

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Die Nachricht hat eingeschlagen wie eine Bombe: Dethleffs-Geschäftsführer Thomas Fritz wird nicht wie geplant zum 31. März endgültig in die Geschäftsführung der CMC Caravan GmbH & Co. Beteiligungs KG wechseln, um sich dort um die strategische Ausrichtung des Familienunternehmens Hymer zu kümmern.

Vielmehr zieht sich der Isnyer aus dem operativen Geschäft der Hymer-Gruppe zurück. Fritz wird dennoch bis Januar 2015 rund 50 Tage pro Jahr dem Caravaning-Spezialisten beratend zur Seite stehen. Ab sofort steht Privates im Vordergrund.

„Für diejenigen, die mich kennen, kam die Nachricht nicht so überraschend, weil ich in den vergangenen Wochen nicht so gut drauf war“, sagt der Vollblut-Unternehmer im Gespräch mit der SZ . Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um private Dinge in den Vordergrund zu stellen. Sowohl Dethleffs als auch die CMC-Firmengruppe stehe hervorragend da, die Führungsmannschaft wurde mit neu eingestellten Managern optimal besetzt und die Gesamtstrategie liege in guten, erfahrenen Händen.

Allein, die strategische Arbeit in der CMC-Gruppe, für die der Familienvater bereits seit 2010 neben der Geschäftsführung bei Dethleffs verantwortlich zeichnete, mache ihm keinen „so großen Spaß mehr wie früher“. Privates stellt der 45-Jährige nach 21 Jahren beim größten Isnyer Arbeitgeber nun klar in den Vordergrund. „Jetzt bietet sich die Gelegenheit, aus dem Hamsterrad raus zu kommen. Bisher bin ich immer gerannt und gerannt, und das Rad hat sich immer schneller gedreht.“ Zwischen 60 und 80 Stunden – inklusiver zahlreicher Wochenenden – seien pro Woche zusammengekommen, seine Ehe letztlich daran gescheitert.

Ursprünglich aus dem Personalbereich kommend, hatte Fritz bereits im zarten Alter von 25 Jahren bei Dethleffs seine ursprünglichen Berufsziele erreicht: Personalchef eines Unternehmens mit mehr als 500 zu sein und über 100000 Mark pro Jahr zu verdienen. Immer spannendere Aufgaben kamen hinzu, immer mehr vertrauen brachte ihm auch die Familie Hymer entgegen. Seine in ihm schlummernde Idee, Menschen das Führen zu lehren, rutschte in den Hintergrund.

Doch damit ist nun Schluss. Konsequent und authentisch geht der gebürtige Heidenheimer den nächsten Lebensschritt an. Als Kommunikationstrainer wird er zukünftig sein Brot verdienen, hat sich bereits europaweit den Begriff „Rhetainment“ sichern lassen. Denn: „Der klassisch gelehrte Rhetorik-Begriff hat sich überholt.“ Heute sei modernes Führen mehr denn je ein Zusammenspiel aus Rhetorik und Entertainment. „Ich habe in meinem Berufsleben so viele schlechte Redner erlebt, da gibt es ein Riesenpotential“, ist sich Fritz sicher. Gar ein „Rhetainment-Buch“ will er bis Endes dieses Jahres fertigstellen. Aufpassen müsse er lediglich, dass ihn seine „vielen Ideen“ nicht zu sehr zeitlich in Beschlag nehmen.

Denn, den Großteil seiner Zeit wird Fritz nun seiner neuen Partnerin Bianca, deren beiden Söhnen, seinen eigenen 13-jährigen Zwillingen sowie seinem Bearded-Collie Oscar widmen. „Eine junge Hündin wird demnächst noch dazu kommen.“ Und, Freundschaften, die aufgrund fehlender Zeit zu kurz gekommen seien, will der Mann, der in Isny seine Heimat gefunden hat, endlich pflegen sowie den Jagd- und den Segelschein machen.

Natürlich werde ihm Dethleffs fehlen. Vor allem die Belegschaft. Schließlich waren „wir ein Superteam“. Aber, aus der Welt sei er ja nicht. Für Fragen sowie beratend stehe er jederzeit zur Verfügung. Und, vielleicht schlägt sein Buch Ende des Jahres ein wie eine Bombe – auch bei Dethleffs und Hymer.